Das US-Justizministerium hat die Zerschlagung der wohl größten Website für Kinderpornografie im Darknet bekanntgegeben. An der Aktion waren neben US-Strafverfolgern auch Ermittler aus Südkorea beteiligt. Neben dem Hauptverdächtigen, dem 23-jährigen Südkoreaner Jong Woo Son, wurden bisher 337 Nutzer der Website festgenommen, unter anderem in den USA, Südkorea, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Tschechien, Spanien, Irland und Deutschland.
Diese Videos wurden auf der Website zum Kauf angeboten – Zahlungen erfolgten in Bitcoin. Zu diesem Zweck erhielt offenbar jeder Kunde eine eigene Bitcoin-Adresse. Die Gesamtkapazität der Seite lag bei einer Million Bitcoin-Adressen.
Die Adressen wiederum wurden an Strafverfolger weltweit weitgegeben, um die Kunden zu identifizieren. „Durch die ausgeklügelte Verfolgung von Bitcoin-Transaktionen konnten Spezialagenten den Standort des Darknet-Servers bestimmen, den Administrator der Website identifizieren und schließlich den physischen Standort des Website-Servers in Südkorea ermitteln“, sagte Don Fort, Leiter der Kriminalabteilung der US-Steuerbehörde IRS.
Die Identifizierung von Nutzern gelang in 337 Fällen. In den USA wurden laut Justizministerium alleine die Wohnungen und Büros von 92 Verdächtigen durchsucht. Darüber hinaus wurden 23 minderjährige Opfer in den USA, Spanien und Großbritannien „gerettet“, die von Kunden der Website aktiv missbraucht wurden. Mindestens zwei mutmaßliche Nutzer des Darknet-Marktplatzes verübten nach den Hausdurchsuchungen in den USA Selbstmord.
„Darknet-Seiten, die von der sexuellen Ausbeutung von Kindern profitieren, gehören zu den abscheulichsten und verwerflichsten Formen kriminellen Verhaltens“, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Brian Benczkowski. „Diese Regierung wird es Kinderschändern nicht erlauben, gesetzlose Online-Räume als Schutzschild zu nutzen. Die heutige Ankündigung zeigt, dass das Justizministerium weiterhin fest entschlossen ist, eng mit unseren Partnern in Südkorea und auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten, um Kinderopfer zu retten und die Täter dieser abscheulichen Verbrechen vor Gericht zu bringen.“
Neben Ermittlern in den USA beschäftigten sich auch das Bundeskriminalamt und die britische National Crime Agency mit dem Fall. Die US-Justiz weist zudem darauf hin, dass für alle Angeklagten bis zu einem rechtskräftigen Urteil die Unschuldsvermutung gilt.
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