Die Möglichkeit, den Fingerabdruckscanner des Galaxy S10 auszutricksen, hat mindestens drei britische Banken veranlasst, ihre mobilen Dienste für Nutzer der anfälligen Galaxy-Smartphones auszusetzen. Wie Bleeping Computer berichtet, bieten die National Westminster Bank und die Royal Bank of Scotland derzeit ihre mobilen Apps im Google Play Store nicht für das Galaxy S10 an.
Auslöser ist eine zufällige Entdeckung einer britischen Nutzerin. Sie hatte ihr neues Galaxy S10 mit einer Silikonhülle für die Vorder- und Rückseite geschützt. Nach Anbringen der Hülle stellte sie fest, dass nicht nur sie, sondern auch ihr Ehemann ihr Gerät per Fingerabdruck entsperren konnte, obwohl sein Abdruck gar nicht registriert war.
Der Fehler soll allerdings nur bei bestimmten Silikonhüllen auftreten. Sie verfügen über eine feine Mikrostruktur auf der Innenseite, die laut Samsung fälschlicherweise als Fingerabdruck erkannt wird. Samsung rät in einer Ankündigung in der Passwortverwaltung Pass selbst ausdrücklich davon ab, Silikonhüllen als Bildschirmschutz zu verwenden, solange kein Softwareupdate zur Verfügung steht.
Betroffen ist laut Samsung allerdings nicht nur das Galaxy S10, S10e und S10+, sondern auch das Galaxy Note 10 und Note 10+. Ein Patch, der das Problem mit dem Fingerabdruckscanner behebt, soll noch im Lauf dieser Woche bereitgestellt werden. Wie schnell das Update dann an Endgeräte verteilt wird und wie zügig die genannten Finanzdienstleister die Nutzung des Fingerabdruckscanners auf Galaxy-S10-Geräten wieder zulassen, bleibt abzuwarten.
Wie weit das Problem tatsächlich verbreitet ist, ist schwer einzuschätzen. Hierzulande nehmen Apps wie PayPal weiterhin Fingerabdrücke auf Samsungs Galaxy S10 an. Zudem war es auf einem Testgerät von ZDNet bisher nicht möglich, den Bug mit zwei unterschiedlichen Silikonhüllen mit besagten Mikrostrukturen nachzuvollziehen.
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