Adobe verliert Daten von 7,5 Millionen Creative-Cloud-Kunden

Adobe hat eine über das Internet zugängliche Datenbank unzureichend gegen unbefugte Zugriffe gesichert. Die Elasticsearch Datenbank enthielt Informationen über Kundenkonten von Creative Cloud, jedoch keine Passwörter oder gar Kontodaten. Entdeckt wurde der Fehler von Bob Diachenko, Sicherheitsforscher bei Security Discovery, und Technikjournalist Paul Bischoff, der für CompariTech schreibt.

Kompromittiert wurden E-Mail-Adressen, die für Creative-Cloud-Konten hinterlegten Nutzernamen (Adobe Member ID), sowie Details wie Herkunftsland und die verwendeten Adobe-Produkte. Es waren aber auch Daten wie das Datum der Kontoerstellung sowie das Datum der letzten Anmeldung und Status des Abonnements sowie aktueller Zahlungen einsehbar.

Diachenko und Bischoff stießen auf die Daten am 19. Oktober und informierten Adobes Sicherheitsteam. Das sicherte den Server noch am selben Tag. Diachenko und Bischoff lobten nun Adobe für die schnelle Reaktion und räumten ein, dass das Datenleck nicht so schwerwiegend sei wie andere, die sie zuvor aufgedeckt hätten. Es seien weder Kennwörter noch Bezahldaten enthalten, nicht einmal grundlegende Informationen wie Kundennamen seien gefährdet worden.

Unklar ist hingegen, ob die Datenbank zuvor von Unbefugten gefunden und ihre Inhalte heruntergeladen wurden. Betroffene sollten beachten, dass ihr Daten grundsätzlich für den Versand von Spam-E-Mails benutzt werden könnten. Es sind aber auch zielgerichtete Phishing-Angriffe möglich, um beispielsweise die Kontrolle über bereits bezahlte Creative-Cloud-Abonnements zu übernehmen, die offenbar im Dark Web verkauft werden.

Adobe selbst räumte den Datenverlust Ende vergangener Woche in einem Blogeintrag ein. Das Unternehmen machte eine fehlerhaft konfigurierte Testumgebung für den Vorfall verantwortlich.

Es war allerdings nicht das erste Mal, dass das Unternehmen Daten seiner Kunden verliert. 2013 erbeuteten Hacker nahezu vollständige Datensätze von Adobe-Kunden, inklusive verschlüsselter Bezahldaten. Betroffen waren zudem fast 38 Millionen aktive Nutzer. Zu dem Zeitpunkt war es einer der größte Datenverluste überhaupt. Zum Vergleich, der 2016 von MySpace öffentlich gemachte Hackerangriff betraf fast 360 Millionen Konten.

ANZEIGE

Auf zu neuen Höhen mit SkySQL, der ultimativen MariaDB Cloud

In diesem Webinar stellen wir Ihnen SkySQL vor, erläutern die Architektur und gehen auf die Unterschiede zu anderen Systemen wie Amazon RDS ein. Darüber hinaus erhalten Sie einen Einblick in die Produkt-Roadmap, eine Live-Demo und erfahren, wie Sie SkySQL innerhalb von nur wenigen Minuten in Betrieb nehmen können.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago