ARM hat angekündigt, seine Geschäftsbeziehung zu Huawei wieder aufzunehmen. Wie die Agentur Reuters berichtet, ergab eine interne Untersuchung des britischen Chipentwicklers, dass zumindest einige seiner Technologien nicht unter das im Frühjahr verhängte Embargo gegen den chinesischen Elektronikkonzern fallen.
Die US-Regierung hatte Anfang des Jahres Huawei als Risiko für die nationale Sicherheit eingestuft. Dadurch ist es US-Unternehmen untersagt, Huawei mit bestimmten Technologien und Produkten zu beliefern. Die Sanktionen gelten aber auch für Unternehmen außerhalb der USA, die beispielsweise US-Technologien in ihren Produkten einsetzen.
ARM sah sich von daher im Mai gezwungen, seine Zusammenarbeit mit Huawei und dessen Tochter HiSilicon vorübergehend einzustellen. Dessen SoC-Designs für Mobilprozessoren, die Huawei wiederum in seinen Smartphones einsetzt, basieren auf der ARM-Architektur. Dazu gehören der Mobilprozessor Kirin 990 sowie der AI-Chipsatz Ascend 910. Beide sind Eigenentwicklungen von HiSilicon, die Huaweis Abhängigkeit vom US-Chiphersteller Qualcomm reduzieren sollen.
Das US-Embargo – Teil des Handelsstreits mit China betrifft auch Google und andere US-Firmen. Unter anderem verweigerte Google dem jüngsten Huawei-Flaggschiff Mate 30 die Zertifizierung für Android, sodass das Smartphone derzeit nur ohne Google-Dienste ausgeliefert werden kann.
Wirtschaftlich zeigten die Sanktionen, wohl auch aufgrund von diversen Ausnahmeregelungen des US-Handelsministeriums, bisher nicht den gewünschten Erfolg. In den ersten neuen Monaten 2019 meldete Huawei trotzdem einen Umsatzanstieg von 24,4 Prozent. Auch die Zahl der ausgelieferten Smartphones erhöhte sich deutlich, und zwar um 26 Prozent.
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