Im Lauf des Jahres haben Cyberangriffe auf Krankenhäuser sowie das Gesundheitswesen im Allgemeinen deutlich zugenommen. Das stellt Malwarebytes in seinem Bericht zur Cyber-Kriminalität im dritten Quartal 2019 fest. In den ersten neun Monaten des Jahres erkannten die Sicherheitslösungen des Unternehmens demnach 60 Prozent mehr Bedrohungen im Gesundheitssektor als im Vorjahreszeitraum.
In erster Linie setzten Hacker in den vergangenen Monaten Trojaner gegen das Gesundheitswesen ein. Hier lag das Plus im dritten Quartal bei 82 Prozent. Am häufigsten wurden Emotet und Trickbot gefunden, die laut Malwarebytes schon 2018 zu den gefährlichsten Vertretern ihrer Art zählten.
Parallel entwickelten sich der Untersuchung zufolge Gesundheitseinrichtungen zu attraktiven Zielen für Cyber-Kriminelle. Grund dafür seien die zum Teil alten Infrastrukturen, niedrige IT-Budgets und eine Vielzahl von persönlich identifizierbaren Informationen.
„Zu lange haben Unternehmen aus dem Gesundheitssektor unter veralteten Endpunkten und unterfinanzierten IT-Abteilungen gelitten, was sie heute besonders anfällig gegen Angriffe von außen werden lässt. Wir sollten das Gesundheitswesen jetzt mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen ausstatten, denn die Muster, die wir in unserer Beobachtung erkennen konnten, deuten darauf hin, dass Ransomware versucht, Gesundheitsorganisationen aus verschiedenen Perspektiven anzugreifen“, kommentierte Adam Kujawa, Director der Malwarebytes Labs.
Insgesamt sei das Gesundheitswesen nun die siebtgrößte Zielbranche von Cyberkriminalität. Die beiden ersten Plätze belegten der Bildungs- und der Fertigungssektor.
Bei ihren Angriffen nutzten Hacker vor allem Schwachstellen in Software von Drittanbietern wie medizinische Management-Anwendungen oder kundenspezifische Software für Krankenhäuser und Arztpraxen aus. Begünstigt werden die Attacken demnach von Fahrlässigkeit von Mitarbeitern sowie Benutzerfehlern. Ein weiterer Auslöser sind fehlende Patches.
Zudem soll weiterhin Social Engineering eine wichtige Rolle spielen. Kriminelle setzten weiterhin auf Phishing- und Spear-Phishing-E-Mails, um bösartige Links und Dateianhänge zu verbreiten.
Malwarebytes warnt aber auch vor den gravierenden Folgen eine Sicherheitsverletzung im Gesundheitswesen. Es könnten unter Umständen Patientendaten offengelegt werden. Eingriffe in medizinische Geräte oder Informationen könnten zudem Leben gefährden. Das Unternehmen fordert Gesundheitseinrichtungen unter anderem auf, Sicherheitsprotokolle zu erstellen und im Falle eines Angriffs umzusetzen.
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