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Handelsstreit: Huawei warnt vor „schwierigem“ Jahr 2020

Huawei bereitet seine Mitarbeiter auf ein „schwieriges“ Jahr 2020 vor. Das Unternehmen reagiert damit auf die anhaltenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China sowie die weltweite wirtschaftliche Unsicherheit. Unter anderem soll ein Diversifizierung der Lieferkette mögliche Risiken für den Geschäftsbetrieb minimieren.

Eric Xu, Chairman von Huawei, erklärte am Dienstag, das Unternehmen habe 2019 zwar ein Umsatzwachstum von 18 Prozent erzielt, der Umsatz von 850 Milliarden Yuan (121,48 Milliarden Dollar) sei jedoch geringer ausgefallen als erwartet. Trotz der Bemühungen der US-Regierung, Huawei zu schaden, sei 2019 ein „außergewöhnliches Jahr“ für den chinesischen Konzern gewesen.

Huawei habe weltweit den Aufbau von 5G-Mobilfunknetzwerken vorangetrieben und mit dem AI-Prozessor Ascend 910 sowie einem Cluster-Service für künstliche Intelligenz zwei neue wichtige Produkte vorgestellt. Zudem habe Huawei 240 Millionen Smartphones ausgeliefert.

2020 setzt Huawei laut Xu auf neue Technologien wie 5G, künstliche Intelligenz, Cloud Computing und Blockchain. Trotzdem befinde sich das Unternehmen in diesem Jahr im „Überlebensmodus“.

„Überleben hat oberste Priorität“, sagte Xu. „Langfristig wird die US-Regierung die Entwicklung führender Technologien weiter unterdrücken, was schwierige Bedingungen für Huawei schafft.“ Das Unternehmen befinde sich weiterhin auf der US Entity List, was ein Problem für Huawei sei und zu niedrigeren Wachstumsraten als im ersten Halbjahr 2019 führen werde.

Eine Folge der US-Handelssanktionen ist, dass Huawei bestimmte Produkte, die US-Technologien enthalten, nicht mehr beziehen kann. Betroffene Lieferanten können zwar eine Ausnahmegenehmigung beantragen, Google beispielsweise ist jedoch weiterhin nicht in der Lage, neue Huawei-Smartphones für seine Android-Version zu zertifizieren, weswegen Produkte wie das Mate 30 derzeit nur ohne die Google Services angeboten werden.

Dieser Entwicklung will Huawei mit einer Diversifizierung seiner Lieferquellen begegnen. Abhängigkeiten wie die zu Google will Huawei indes mit der Entwicklung eigener Software sowie eines eigenen Ökosystems mobiler Dienste begegnen. Den Ausbau der Softwareentwicklung unterstützt das Unternehmen in den kommenden fünf Jahr mit rund zwei Milliarden Dollar.

Gegenüber seinen Mitarbeitern stellte Xu das US-Handelsembargo aber auch als Chance dar. „Die Kampagne der US-Regierung gegen Huawei ist strategisch und langfristig angelegt. Es ist eine großartige Gelegenheit für uns, uns zu motivieren und uns zu verbessern. Es ist eine große Chance für uns, als Team noch mehr zusammenzuarbeiten und die Fähigkeiten zu entwickeln, die wir brauchen, um zukünftige Herausforderungen besser zu meistern.“

Einen Bericht des Wall Street Journal über angebliche finanzielle Hilfen der chinesischen Regierung wies Huawei indes als falsch und spekulativ zurück. Um beispielsweise die Preis von Mitbewerber unterbieten zu können soll Huawei bis zu 75 Milliarden Dollar von der chinesischen Regierung erhalten haben. Stattdessen verwies das Unternehmen auf seine hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die alleine 2018 bei 15 Milliarden Dollar gelegen haben sollen.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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