Android-Trojaner installiert unerwünschte Apps und schreibt Fake-Bewertungen

Kaspersky Lab hat einen neuen Trojaner für Googles Mobilbetriebssystem Android entdeckt. Shopper.a wird von Cyberkriminellen benutzt, um die Installationszahlen von anderen Apps zu erhöhen sowie deren Bewertungen zu verbessern.

Shopper.a ist einer Analyse der Sicherheitsforscher zufolge auch in der Lage, Werbung auf dem Display eines infizierten Geräts anzuzeigen. Der Trojaner erstellt bei Bedarf aber auch Verknüpfungen zu Werbe-Sites. Zudem empfängt er für weitere Aktionen Befehle von einem Server im Internet.

Diese ermöglichen es ihm, Links in einem unsichtbaren Fenster zu öffnen. Außerdem verbirgt er irgendwann das Icon der App, über die er installiert wurde, im App Drawer. Um sich weitere Benutzerrechte zu sichern, versucht der Schädling zuerst, per Phishing die Rechte für die Bedienungshilfen zu erlangen. Anschließend wird die Sicherheitsfunktion Google Play Protect deaktiviert, um Apps aus inoffiziellen Quellen herunterzuladen.

Es werden aber auch auf Google Play beworbene Apps installiert sowie die Verknüpfungen zu bereits installierten Apps durch Shortcuts zu beworbene Websites ersetzt. Bewertungen erstellt und veröffentlicht Shopper.a im Namen des angemeldeten Google-Play-Nutzers. Schließlich ist der Trojaner auch noch in der Lage, seine Opfer per Google- oder Facebook-Konto bei bestimmten Apps anzumelden.

„Eine Sache, die unsere Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, war die Nutzung des AccessibilityService. Dieser Dienst wird normalerweise von Menschen mit Sehproblemen genutzt, um die Nutzung von Smartphones zu erleichtern, z.B. um die Namen von App-Controls oder Webseiteninhalte automatisch vorlesen zu lassen. In anderen Fällen kann er verwendet werden, um auf dem App-Bildschirm physische Smartphone-Tasten zu emulieren, die nicht mehr funktionieren. Wenn der Zugriff von einem Programm angefordert wird, dessen Funktionalität keinen AccessibilityService erfordert, ist Vorsicht geboten“, erklärte Kaspersky Lab.

Die höchste Verbreitung erreicht Shopper.a derzeit in Russland. Dort befanden sich in den Monaten Oktober und November mehr als 28 Prozent aller Opfer. Auf den weiteren Plätzen folgen Brasilien und Indien. Kaspersky fand den Trojaner aber auch auf Geräten deutscher Nutzer.

ANZEIGE

Auf zu neuen Höhen mit SkySQL, der ultimativen MariaDB Cloud

In diesem Webinar stellen wir Ihnen SkySQL vor, erläutern die Architektur und gehen auf die Unterschiede zu anderen Systemen wie Amazon RDS ein. Darüber hinaus erhalten Sie einen Einblick in die Produkt-Roadmap, eine Live-Demo und erfahren, wie Sie SkySQL innerhalb von nur wenigen Minuten in Betrieb nehmen können.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

1 Tag ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

2 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

3 Tagen ago