Categories: SicherheitVirus

Kaspersky: Android-Trojaner verschickt anstößige SMS

Kaspersky warnt vor einer neuen Variante der Android-Malware Faketoken. 2014 als Banking-Trojaner gestartet, wurde die Schadsoftware im Lauf der Jahre um viele neue Funktionen erweitert. 2017 war sie bereits in der Lage, Bezahldaten nicht nur von Banking-Apps, sondern auch aus elektronischen Geldbörsen oder Taxi-Apps zu stehlen. Inzwischen sind der neuen Analyse zufolge die Hintermänner auf ein neues Geschäftsmodell umgestiegen: den Versand von SMS an teure ausländische Telefonnummern.

Entdeckt wurde die neue Variante von Kasperskys Überwachungssystem für Botnet-Aktivitäten. Es meldete kürzlich 5000 mit Faketoken infizierte Smartphones, die anstößige Textnachrichten verschicken. Die Forscher verweisen in dem Zusammenhang auf eine Grundfunktion von Banking-Trojanern, nämlich die Fähigkeit, sich als Standard-SMS-App einzurichten, um Bestätigungscodes abzufangen. „Aber eine Banking-Malware, die zu einem Tool für Massen-SMS wird? Das haben wir zuvor noch nicht gesehen.“

Faketoken soll sogar in der Lage sein, vor dem Versand von SMS zu prüfen, ob das Konto des Opfers eine ausreichende Deckung aufweist. Danach wird ein hinterlegte Kreditkarte oder Bankverbindung benutzt, um das Handykonto aufzuladen und damit die SMS zu bezahlen.

Kaspersky zufolge ist bisher nicht bekannt, ob es sich um ein einmaliges Experiment der Hintermänner oder einen neuen Trend handelt. Das Unternehmen rät Nutzern, keine Apps aus unbekannten Quellen zu installieren und auch keinen Links in Nachrichten zu folgen, selbst wenn diese von bekannten Personen stammen.

Allerdings machen Nutzer auch immer wieder die Erfahrung, dass der offizielle Android-Marktplatz Google Play keine sichere Quelle für Apps ist. Trend Micro warnte erst vor wenigen Tagen vor schädlichen Apps im Play Store, die eine kritische Android-Lücke ausnutzen. Im November lies das Unternehmen 49 Adware-Apps aus dem Marktplatz entfernen. Ähnliche Ereignisse veranlassten Google Anfang November sogar, sich Hilfe bei Sicherheitsanbietern wie Eset, Lookout und Zimperium zu suchen, um den Play Store sicherer zu machen.

ANZEIGE

Auf zu neuen Höhen mit SkySQL, der ultimativen MariaDB Cloud

In diesem Webinar stellen wir Ihnen SkySQL vor, erläutern die Architektur und gehen auf die Unterschiede zu anderen Systemen wie Amazon RDS ein. Darüber hinaus erhalten Sie einen Einblick in die Produkt-Roadmap, eine Live-Demo und erfahren, wie Sie SkySQL innerhalb von nur wenigen Minuten in Betrieb nehmen können.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

1 Tag ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

2 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

3 Tagen ago