Microsoft hat wie angekündigt mit der Auslieferung der neuen Version seines Browsers Edge begonnen, der nun den Unterbau von Google Chrome nutzt. Die Verteilung erfolgt nach Angaben des Unternehmens schrittweise, wobei die stabile Version Edge 79 für Windows 7, Windows 8.x, Windows 10 und macOS zur Verfügung steht.
Die Verteilung erfolgt über Windows-Update, derzeit aber nur an Nutzer, die aktiv nach dem Update suchen. Alternativ kann der Browser auch manuell von der Microsoft-Website heruntergeladen und installiert werden – der einzige Weg zur neuen Chrome-Version unter Windows 7 und macOS. Unter Windows 8.x und Windows 10 versteckt Microsoft die alte Edge-Version. Zudem werden bei der Installation bestimmte Einstellungen und Inhalte wie Favoriten übernommen.
Anfang der Woche hatte Microsoft auch klargestellt, dass es Edge unter Windows 7 über das Support-Ende des Betriebssystems unterstützen wird. Im Gegensatz zu Google Chrome gilt diese Zusage derzeit unbefristet. Wahrscheinlich wird Microsoft den Browser unter Windows 7 so lange unterstützen, wie es Unternehmen kostenpflichtige Sicherheitsupdates für das Betriebssystem anbietet.
Mit einer automatischen Verteilung des Browsers an Verbraucher rechnet die ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley in den kommenden sechs bis acht Wochen. Anfänglich soll Microsoft die „Zwangsumstellung“ jedoch auf Teilnehmer des Insider-Programms beschränken. Kunden mit einer Enterprise oder Education-Version von Windows sollen das Update indes nicht automatisch erhalten. Darüber hinaus steht Nutzern aber auch ein Blocker-Toolkit zur Verfügung, mit denen sich ein automatisches Update verhindern lässt.
Eigentlich sollte Edge Microsoft helfen, mit Internet Explorer verlorene Anteil im Browsermarkt zurückzuerobern. Viele Nutzer entschieden sich jedoch bei Umstieg auf Windows 10 für einen Browser eines anderes Anbieters – bevorzugt für Google Chrome. Im Dezember 2018 bestätigte Microsoft schließlich Gerüchte, wonach es sich von seiner eigenen Browserengine EdgeHTML verabschieden und diese durch den HTML-Renderer Blink von Chromium ersetzen wird.
Der Wechsel zu Edge Chromium bedeutet auch, dass Blink den Browsermarkt fast vollständig kontrolliert. Den vor Edge waren schon Opera, Vivaldi und Brave auf Chromium umgestiegen. Zudem ist Blink ein Fork der WebKit-Engine von Safari. Die einzigen Browser mit nennenswerten Marktanteilen, die noch auf eine eigene Engine setzen, sind damit Mozilla Firefox und der zum Aussterben verdammte Internet Explorer von Microsoft.
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