Der Sicherheitsanbieter Zscaler hat eine neue Variante der Ransomware FTCode entdeckt. Sie wurde von ihren Entwicklern um eine neue Funktion erweitert: Statt nur Dateien zu verschlüsseln, um ein Lösegeld zu verlangen, stiehlt die Erpressersoftware nun auch Anmeldedaten aus E-Mail-Anwendungen und Browsern.
Anmeldedaten stiehlt FTCode nun aus den Browsern Internet Explorer, Chrome und Firefox sowie aus den E-Mail-Clients Thunderbird und Outlook. Die Malware berücksichtigt dabei Eigenheiten der Anwendungen wie den Speicherort der Anmeldedaten.
Die Verteilung der Erpressersoftware erfolgt weiterhin per Spam-E-Mails. Der aktuellen Analyse zufolge verschlüsselt FTCode erst dann Dateien, nachdem ein Eintrag im Autostart-Ordner angelegt wurde. Danach wird geprüft, ob im Ordner “ C:\Users\Public\OracleKit\“ eine Kill-Switch-Datei abgelegt wurde. Ist sie nicht vorhanden, generiert FTCode einen Verschlüsselungsschlüssel, der an einen Befehlsserver verschickt wird.
Dieser Schlüssel kann abgefangen und für ein kostenloses Entschlüsselungstool benutzt werden, das Certego bereitstellt. Mit ihm lassen sich die verschlüsselten Dateien wiederherstellen.
Verschlüsselte Dateien sind an der Endung „.FTCODE“ zu erkennen. In jeden Ordner, der verschlüsselten Dateien enthält, legt die Malware zudem in der Datei Read_Me_Now.htm eine Lösegeldforderung ab.
Das Lösegeld beträgt 500 Dollar. Ein Leser von Bleeping Computer berichtet jedoch, er habe nach Zahlung der Forderung kein Entschlüsselungs-Tool von den Erpressern erhalten.
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