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Cloud-Nutzung in Deutschland: Scheitert die Digitalisierung von oben?

Gastbeitrag Cloud Computing ist in Deutschland gefragt wie nie zuvor. Die Cloud ist nicht nur kosteneffizienter als unternehmenseigene Server, sie bietet Unternehmen auch die Grundlage für die Entwicklung neuester, schnell skalierbarer Produkte und Geschäftsmodelle. Das stärkt ihre Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Doch damit einher gehen auch veränderte Ansprüche an Cloud-Lösungen. Mit den neuen deutschen Cloud-Rechenzentrumsregionen verbinden wir die Services aus der weltweiten Microsoft Cloud mit lokalen Anforderungen an Datenhaltung, Sicherheit und Compliance. Ein wichtiger Schritt, denn das Cloud-Geschäft wächst weiter: Jedes fünfte Unternehmen plant oder diskutiert derzeit die Einführung einer oder mehrerer Varianten der Cloud.

Die Cloud als Treiber der Digitalisierung für alle?

Die Cloud gilt als Schlüsseltechnologie für die Beschleunigung der digitalen Transformation: Über die Hälfte der deutschen Unternehmen sieht einen positiven Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Cloud Services und der Digitalisierung ihrer Organisation sowie interner Prozesse. Aber wie genau kennen sich Beschäftigte mit der Cloud-Nutzung in ihrem Unternehmen aus? Eine Befragung, die wir gemeinsam mit dem Meinungsforschungsunternehmen Civey durchgeführt haben, zeigt eindeutig: Cloud Computing ist längst noch nicht überall in deutschen Unternehmen angekommen. So geben 54,5 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, keine Cloud Services zu nutzen.

Spannend ist dabei, dass sich die Nutzung stark zwischen den verschiedenen Hierarchieebenen unterscheidet: Während 47,6 Prozent der leitenden Angestellten angaben, keine Cloud Services zu nutzen, waren es unter Angestellten bereits 57,4 Prozent, unter Arbeiterinnen und Arbeitern rund 70 Prozent. Außerdem wissen 16,7 Prozent der Beschäftigten nicht, wo die Daten ihres Unternehmens üblicherweise gespeichert werden. Die Ergebnisse machen deutlich: Das Wissen um die Möglichkeiten digitaler Technologien und insbesondere Cloud Computing liegt in höheren Unternehmensebenen und erreicht nicht die Angestellten in der Breite.

Hohe Sicherheitsstandards und Datenhaltung in Deutschland

Gleiches gilt für die Anforderungen an Cloud-Nutzung. Während einem Großteil der Befragten bei der Nutzung von Cloud Services die Erfüllung hoher Sicherheitsstandards (27,4 Prozent) sowie die Datenhaltung in Deutschland (16,6 Prozent) am wichtigsten sind, hat knapp ein Drittel keine Meinung dazu. Insbesondere Beschäftigte höheren Alters und unterer Hierarchieebenen wissen nicht, worauf sie bei der Nutzung von Cloud-Lösungen achten müssen.

Digitalkompetenz demokratisieren

Die Untersuchung belegt: Die Digitalkompetenz in deutschen Unternehmen ist noch längst nicht auf allen Ebenen angekommen. Stattdessen liegt sie oftmals bei den Führungskräften allein. Um die digitale Transformation erfolgreich zu meistern, müssen alle Ebenen verstehen, was passiert. Das kann nur gelingen, wenn Unternehmen ihre Beschäftigten in den Transformationsprozess einbinden. Unternehmen sollten auf eine Digitalkultur basierend auf Offenheit und Flexibilität setzen, die den Aufbau digitaler Kompetenzen und Weiterbildung in den Fokus rückt. Denn die einzige Konstante im digitalen Wandel ist Veränderung. Darum sind lebenslanges Lernen und Qualifizierung heute und in Zukunft besonders wichtig, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu sichern.

Derzeit bietet nur jeder zweite Arbeitgeber regelmäßig entsprechende Schulungen an oder ermutigt seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit neuen Technologien zu experimentieren. Die Gefahr ist real, Beschäftigte auf dem Weg in die digitale Unternehmenszukunft zu verlieren und Potenziale ungenutzt zu lassen. Dabei würden 67 Prozent der Beschäftigten eine kontinuierliche berufliche Weiterentwicklung ausdrücklich begrüßen.

Gemeinsam die digitale Transformation gestalten

Bei Microsoft haben wir uns zum Ziel gesetzt, Wissen um digitale Technologien zu demokratisieren und das Kompetenzgefälle in deutschen Unternehmen auszugleichen. Dafür haben wir beispielsweise die Initiative Workforce of the Future mit dem Ziel ins Leben gerufen, bis zu 100.000 Berufseinsteigerinnen und -einsteiger und erfahrene Microsoft-Partner in den kommenden fünf Jahren aus- und weiterzubilden. In unserer Cloud Technology Academy schulen wir Beschäftigte in Microsoft-Partnerunternehmen in der Anwendung und Entwicklung von Cloud-Technologien. Intern haben wir mit Mohanna Azarmandi als Chief Learning Officer eine Rolle geschaffen, die die Bedeutung von Lernen und Weiterbildung noch stärker in unserer Unternehmenskultur verankert und unsere Lernangebote gezielt vorantreibt.

Gemeinsam möchten wir daran arbeiten, die Grundlagen für eine erfolgreiche digitale Transformation in Deutschland zu schaffen – für einen digitalen Wandel, der nicht nur von oben getrieben, sondern von allen getragen wird.

Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag von Microsoft und der Faktor 3 AG 5.000 Personen zwischen dem 26. August und dem 01. September 2019 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für in Deutschland abhängig Beschäftigte. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 2,6 Prozent.

Über die Autoren

Dmitry Pakhomov unterstützt als Go Local Lead bei Microsoft Deutschland Unternehmen bei der Migration in die neuen deutschen Rechenzentrumsregionen. Die deutschen Cloud-Regionen bieten Unternehmen die neuesten intelligenten Dienste aus der globalen Microsoft Cloud – bei Erfüllung lokaler Anforderungen an Datenhaltung, Sicherheitsstandards und Compliance.

Charlotte Reimann ist seit Juli 2016 Communications Manager Modern Work & Security bei Microsoft Deutschland. In dieser Funktion ist sie verantwortlich für die Kommunikation der Produktivitätssuite Microsoft 365 sowie das Thema digitales Arbeiten.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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