Mitsubishi Electric wurde offenbar über eine Zero-Day-Lücke in einer Antivirensoftware von Trend Micro gehackt. Das erklärten mehrere Personen, die mit den Ermittlungen vertraut sind, gegenüber ZDNet.com. Für die Schwachstelle liegt inzwischen ein Patch vor, Trend Micro wollte sich jedoch nicht zu einer möglichen Beteilung seines Produkts an dem Hackerangriff äußern.
Laut japanischen Medienberichten brachen die Cyberkriminellen zuerst in das Netzwerk eines chinesischen Partners von Mitsubishi Electric ein. Von dort aus erhielten sie Zugriff auf Netzwerke von insgesamt 14 Abteilungen des Unternehmens. Aufgedeckt wurde der Einbruch allerdings erst, nachdem Mitarbeiter auf einem Server eine verdächtige Datei fanden.
Mitsubishi bestätigte indes lediglich, dass die Hacker eine Anfälligkeit in einem Antivirenprodukt ausnutzten, das im Unternehmen eingesetzt wird. Der Quelle von ZDNet.com zufolge handelt es sich um die Schwachstelle mit der Kennung CVE-2019-18187. Der Directory-Traversal-Bug in Trend Micro OfficeScan erlaubt es offenbar, beliebige Dateien hochzuladen.
Trend Micro teilte im Oktober 2019 mit, dass Angreifer unter Umständen Dateien aus beliebigen ZIP-Archiven extrahieren und in einen Ordner des OfficeScan-Servers ablegen können. Das wiederum erlaube möglicherweise das Einschleusen und Ausführen von Schadcode.
In seiner Sicherheitswarnung von Oktober 2019 weist Trend Micro auch darauf hin, dass es sich um eine Zero-Day-Lücke handelt, die bereits aktiv für Angriffe ausgenutzt wird. Zu dem Zeitpunkt gehörte Mitsubishi allerdings schon zu den Opfern der Angriffe. Unklar ist, ob Trend Micro sich mit seinem Hinweis sogar konkret auf den Angriff auf Mitsubishi bezog.
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