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Amazon übertrifft die Erwartungen im vierten Quartal

Amazon hat im vierten Quartal 2019 seinen Umsatz und auch seinen Gewinn gesteigert. Die Einnahmen verbesserten sich um 21 Prozent auf 87,4 Milliarden Dollar, während der Nettoüberschuss um 10 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar oder 6,47 Dollar je Aktie kletterte. Beide Kategorien übertreffen die Erwartungen von Analysten.

Sie hatten einen Profit je Aktie von 4,03 Dollar bei Einnahmen von 86,02 Milliarden Dollar vorausgesagt. Die Bilanz katapultierte den Kurs der Amazon-Aktie im nachbörslichen Handel um 9,75 Prozent oder 182,32 Dollar ins Plus. Mit einem Preis von 2053 Dollar nach Börsenschluss war die Aktie zudem teuer als in den vergangenen 52 Wochen. In diesem Zeitraum hatte sie es vorübergehend auf 2035,80 Dollar gebracht.

Für den größten Teil des operativen Gewinns war erneut die Cloudsparte Amazon Web Services verantwortlich. Ihr Überschuss erhöhte sich um 19 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar. Auch beim Umsatz legte AWS deutlich zu: 9,95 Milliarden Dollar entsprechen einem Plus von 34 Prozent. Das Kalenderjahr schloss AWS mit Einnahmen von 35 Milliarden Dollar (plus 36 Prozent) und einem operativen Gewinn von 9,2 Milliarden Dollar (plus 26 Prozent) ab.

Das Handelsgeschäft spülte 77,5 Milliarden Dollar in Amazons Kasse. In Nordamerika erwirtschaftete die Sparte einen operativen Gewinn von 1,9 Milliarden Dollar. Außerhalb der Heimatregion schreib das Handelsgeschäft erneut rote Zahlen. Der operative Verlust schrumpfte gegenüber dem Vorjahresquartal um 4 Prozent auf 617 Millionen Dollar.

Auch wenn AWS erneut schneller wuchs als der Rest des Unternehmens, schwächte sich das Wachstum im Vergleich zu früheren Quartalen ab. So steht dem Umsatzzuwachs von 37 Prozent im Kalenderjahr 2019 ein Jahresplus von 47 Prozent im Jahr 2018 gegenüber. Auch das Quartalswachstum kühlte sich leicht ab. Waren es im dritten Quartal 35 Prozent, legte der Umsatz im vierten Quartal nur um 34 Prozent zu. Im vierten Quartal 2018 es noch 45 Prozent.

„Um dies in die richtige Perspektive zu rücken: Wenn wir die Q4-Zahlen von AWS auf Jahresbasis umrechnen, wäre es ein 40 Milliarden Dollar-Unternehmen im Vergleich zu Google Cloud mit 8 Milliarden Dollar“, kommentierte der Analyst Patrick Moorehead. „Googles Cloud-Geschäft umfasst eine Menge SaaS, kein IaaS oder PaaS. Wenn AWS größer wird, wird das prozentuale Wachstum aufgrund des Gesetzes der großen Zahlen zurückgehen, daher fordere ich alle auf, sich auf das Dollarwachstum zu konzentrieren und es mit seinen Konkurrenten wie Google Cloud, IBM Cloud und Azure zu vergleichen.“

Im laufenden ersten Quartal rechnet Amazon nun mit einem operativen Gewinn von 3 bis 4,2 Milliarden Dollar bei Einnahmen von bis zu 73 Milliarden Dollar. Im Vorjahreszeitraum lag der Umsatz bei 59,7 Milliarden Dollar und der operative Profit bei 4,4 Milliarden Dollar.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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