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US-Justiz klagt chinesische Bürger wegen Equifax-Hack an

Das US-Justizministerium hat am Montag Anklage gegen vier chinesische Staatsbürger erhoben. Sie sollen Mitglieder der Volksbefreiungsarmee sein und in Verbindung stehen zum Hackerangriff auf das Credit-Scoring-Unternehmen Equifax. Dabei wurden 2017 Kreditdaten und Identitäten der halben US-Bevölkerung gestohlen.

Angeklagt sind Wu Zhiyong, Wang Qian, Xu Ke und Liu Lei. Ihnen wird Computerbetrug und Wirtschaftsspionage vorgeworfen. „Das ist der größte jemals registrierte Diebstahl von persönlichen Daten durch staatlich unterstützte Hacker“, sagte David Bowdich, stellvertretender Direktor des FBI.

Equifax-CEO Mark Begor dankte den Behörden für ihre Ermittlungen. Es sei immer schwieriger, sich vor Angriffen durch gut finanzierte staatliche Hacker zu schützen. „Es ist beruhigend, dass unsere bundesstaatlichen Strafverfolgungsbehörden die Cyberkriminalität – insbesondere die staatlich geförderte Kriminalität – mit der Ernsthaftigkeit behandeln, die ihr gebührt, und dass das Justizministerium sich verpflichtet, diejenigen zu verfolgen, die es auf US-Verbraucher, Unternehmen und unsere Regierung abgesehen haben“, sagte Begor.

Allerdings war Equifax an dem Vorfall, bei dem Daten von rund 147,7 Millionen Amerikanern kompromittiert wurden, nicht ganz unschuldig. Schon kurz hach Bekanntwerden des Angriffs hatte der damalige CEO Rick Smith eingeräumt, dass die Hacker über eine seit Monaten ungepatchte Sicherheitslücke in die Systeme des Unternehmens eingedrungen waren. Die Schuld dafür gab das Unternehmen später einem einzelnen Mitarbeiter, obwohl die Sicherheitslücke an sich seit mindestens zwei Monaten bekannt war.

Ein Kongressausschuss kam 2018 dann auch zu dem Ergebnis, dass der Vorfall zu verhindern gewesen sei. Anlässlich der Klageerhebung betonte der demokratische Senator Ron Wyden, dass Unternehmen, die derartige Datenmengen sammelten und an der Sicherheit sparten, sich zu einem unwiderstehlichen Ziel für feindliche Regierungen wie China machten.

Gerichtsunterlagen zufolge erbeuteten die Angreifer neben den Daten von US-Bürgern auch Anmeldedaten und Geschäftsgeheimnisse. Die Ermittler verfolgten die Spuren der Angreifer nach eigenen Angaben über 34 Server in fast 20 Ländern hinweg zurück bis nach China.

Es ist erst das zweite Mal, dass die US-Justiz chinesische Militärangehörige wegen Cyberverbrechen anklagt. 2018 gingen die Behörden gegen chinesische Soldaten wegen Angriffen auf die Raumfahrtbehörde NASA und den Technologiesektor vor.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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