Nachdem meherer Unternehmen ihre Teilnahme am Mobile World Congress, der vom 24. bis zum 27. Februar in Barcelona geplant war, abgesagt hatten, hat nun auch der Veranstalter GSMA den Stecker gezogen. Mehr als 100.000 Teilnehmer von 2.800 Unternehmen aus der ganzen Welt waren zum Besuch der Messe erwartet worden.
Auf dem Online-Auftritt der MWC ist nun folgendes zu lesen:
„Seit der ersten Ausgabe des Mobile World Congress in Barcelona im Jahr 2006 hat die GSMA Industrie, Regierungen, Minister, politische Entscheidungsträger, Betreiber und Branchenführer aus dem gesamten Ökosystem zusammengebracht.
Mit Rücksicht auf die sichere und gesunde Umwelt in Barcelona und dem heutigen Gastgeberland hat die GSMA den MWC Barcelona 2020 abgesagt, weil die weltweite Besorgnis über den Ausbruch des Coronavirus, die Reisekrankheit und andere Umstände es der GSMA unmöglich machen, die Veranstaltung durchzuführen.
Die Verantwortlichen der Gastgeberstadt respektieren und verstehen diese Entscheidung.
Die GSMA und die lokalen Behörden werden weiterhin gemeinsam arbeiten und sich gegenseitig bei der Durchführung des MWC Barcelona 2021 und zukünftigen Ausgaben unterstützen.
Unser Mitgefühl gilt derzeit den Betroffenen in China und auf der ganzen Welt.“
LG hatte als erster Hersteller die Teilnahme am MWC abgesagt. Anschließend folgten unter anderen die amerikanischen Firmen Amazon, Cisco, Intel, AT&T, Sprint, Facebook und Mcafee; die Hersteller Vivo-, Sony-, TCL- oder HMD-Mobiltelefonen und die der Netzwerkausrüster Nokia und Ericsson. Gestern folgten dann noch die europäischen Mobilfunkbetreiber Vodafone, Deutsche Telekom und BT.
Der spanische Mobilfunkbetrieber Telefónica teilt zur Absage des MWC folgendes mit: „Telefónica hat Verständnis für die Entscheidung der GSMA, den Mobile World Congress 2020 aufgrund der Umstände, die durch den Ausbruch des Coronavirus entstanden sind, abzusagen. Wir halten dies für die verantwortungsvollste und umsichtigste Entscheidung, um die Gesundheit von Mitarbeitern, Partnern und Gästen zu schützen. Wir schätzen die enormen Anstrengungen, die sowohl von der Organisation als auch von den Behörden unternommen wurden. Telefónica hat Barcelona als Gastgeberstadt immer unterstützt und wird dies auch weiterhin tun.“
Um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 zu verlangsamen, hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zahlreiche Videos veröffentlicht.
Wie die spanische Zeitung El Pais berichtet, ist hinter den Kulissen ein Streit über die Kosten der Absage entbrannt. Das Budget allein für die Teilnehmer (Saalmiete, Reisen, Hotels, Tagesspesen usw.) beziffert El Pais auf 500 Millionen Euro. Da die spanischen Behörden keinen Gesundheitsnotstand ausgerufen haben, greift laut El Pais auch keine entsprechende Versicherung. Nun geht es der Zeitung zufolge darum, wer die Kosten der Absage trägt.
El Pais verweist außerdem darauf, dass einige Firmen, die dem MWC wegen des Coronavirus‘ ferngeblieben sind, an der Integrated Systems Europe, die vom 11. bis 14. Februar in Amsterdam stattfindet, teilnehmen. Als Beispiele nennt die Zeitung Sony, Cisco und Intel. Auch würden andere Messen wie der Genfer Autosalon, die Pariser Modewoche oder die internationale Kunstmesse ARCO nach derzeitigem Stand wie geplant stattfinden.
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