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Huawei-Smartphones: Google warnt vor Installation der Google Mobile Services

Seit dem 16. Mai 2019 dürfen US-Firmen wegen der Sanktionen der Trump-Regierung nicht mehr mit Huawei zusammenarbeiten. Daher fehlen auf Huawei-Smartphones, die nach diesem Zeitpunkt vorgestellt werden, die Google Mobile Services, die unter anderen Apps wie Play Store, Maps und Google Pay umfassen.

Da Googles mobile Betriebssystem als Open Source veröffentlicht wird, ist es von den Sanktionen nicht betroffen. Huawei darf also weiterhin Android-Updates und Sicherheitsaktualisierungen für seine Smartphones ausliefern. Die Sanktionen gelten nicht für Huawei-Smartphones, die vor dem 16. Mai 2019 vorgestellt wurden.

Fehlende Google Mobile Services

Das Hauptproblem aus Anwendersicht liegt darin, dass auf neueren Huawei-Smartphones wie dem Mate 30 wegen der fehlenden Google Mobile Services bestimmte Funktionen wie Google Pay nicht genutzt werden können, selbst wenn man die Google-Dienste per Sideload auf ein Huawei-Smartphone installiert. Das gilt auch für andere Anwendungen wie DAZN und Netflix. Entweder funktionieren sie gar nicht (DAZN) oder nur in einer bestimmten Variante (Netflix).

Genau davor und vor Sicherheitsrisiken, die aufgrund der Installation der Google Mobile Services per Sideloading entstehen, warnt nun Google in einem am Freitag veröffentlichten Support-Dokument: „Darüber hinaus funktionieren per Sideload installierten Google-Anwendungen nicht zuverlässig, da wir die Ausführung dieser Dienste auf nicht zertifizierten Geräten, bei denen die Sicherheit gefährdet sein könnte, nicht zulassen. Das Sideloading von Google-Anwendungen birgt auch ein hohes Risiko, dass eine Anwendung installiert wird, die auf eine Weise verändert oder manipuliert wurde, die die Sicherheit der Nutzer beeinträchtigen kann.“

Fehlende Zertifizierung

Das Problem nicht funktionierender Apps liegt also an der fehlenden Play-Protect-Zertifizierung. Je nachdem, ob eine App diese abfragt, kann diese funktionieren oder nicht.

Allerdings gibt es einen Workaround für eine fehlenden Play-Protect-Zertifizierung. Diese Ausnahmeregelung hatte Google für Custom Roms wie Lineage OS geschaffen. Anwender können mit Tools wie Device ID die Kennung des Google Service Framework (GSF) auslesen und ihr Smartphone hier registrieren.

Am Zertifizierungsstatus, der in der Play Store App ausgelesen werden kann, ändert diese Maßnahme nichts. Allerdings wird das Gerät durch die Registrierung bei Google auf eine Whitelist gesetzt, sodass Apps, die die Zertifizierung überprüfen, funktionieren sollten. Ob diese Maßnahme allerdings dauerhaft von Erfolg gekrönt ist, darf man bezweifeln. Google könnte neuere Huawei-Smartphones trotz Registrierung mithilfe der GSF-ID einfach vom Whitelisting ausschließen.

Dass sich Google erstmals offiziell zur Huawei-Problematik in einem Support-Artikel äußert, deutet darauf hin, dass womöglich eine Verschärfung bei der Umsetzung der Sanktionsbestimmungen erfolgen könnten. Möglicher Termin wäre der 30.3.2020. Dann soll eine Ausnahmegenehmigung für US-Firmen in Sachen Huawei enden. Diese wurde zwar schon mehrmals verlängert. Doch die letzte Verlängerung umfasst nur 45 Tage, nachdem sie zuvor immer um 90 Tage verlängert wurde.

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Alternativen für Google-Apps

In China gelangen wegen gesetzlicher Bestimmungen Smartphones grundsätzlich ohne Google-Dienste und dazugehöriger Apps in den Handel. Statt Google Pay nutzen die dortigen Anwender andere Dienste wie Alipay. Alipay könnte bald zu einer Alternative werden, da wegen der vielen chinesischen Touristen Alibaba seinen Zahlungsdienst auch in Europa anbieten will.

Auch für Google Maps stehen zahlreiche Alternativen wie HereWeGo zur Verfügung. Youtube-Videos lassen sich mit der Open-Source-App NewPipe betrachten – und das sogar ohne Werbung.

Android-Apps können generell auch ohne Play Store installiert werden. Als seriöse Quellen kommen beispielsweise APKMirror oder APKPure infrage. Bei F-Droid gibt es zudem ein reichhaltiges Angebot an Open-Source-Apps.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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