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Französische Wettbewerbsbehörde verurteilt Apple zu einer Rekordstrafe von 1,1 Milliarden Euro

Die französische Kartellbehörde Autorité de la Concurrence hat Apple zu einer Rekordstrafe in Höhe von 1,1 Milliarden Euro verurteilt. Die Behörde sieht es als erwiesen an, dass sich der iPhone-Hersteller zusammen mit den zwei Großhändlern Tech Data und Ingram Micro verschworen hat, um den Großhandelswettbewerb für Nicht-iPhone-Produkte wie Mac-Computer und iPads auszuschalten. Die beiden Großhändler wurden zu Geldstrafen von 76,1 Millionen Euro und 62,9 Millionen Euro verurteilt. Die Untersuchung des Falls dauerte mehrere Jahre und wurde aufgrund einer Beschwerde des französichen Händlers eBizcuss im Jahr 2012 eingeleitet.

„Apple und seine beiden Großhändler haben sich darauf geeinigt, nicht miteinander zu konkurrieren und die Wiederverkäufer daran gehindert, den Wettbewerb untereinander zu fördern und damit den Großhandelsmarkt für Apple-Produkte auszuschalten“, sagte Isabelle de Silva, Leiterin der franzoesischen Agentur, in einer Erklärung am Montag.

Apple soll laut der französischen Wettbewerbsbehörde Maßnahmen ergriffen haben, um Premium-Händler dazu zu zwingen, dieselben Preise wie in den Apple Stores und auf seiner Website anzubieten. Die Wiederverkäufer seien vertraglich verpflichtet gewesen, fast nur Apple-Produkte zu verkaufen, doch wurden sie zeitweise nicht mit neuen Produkten beliefert, selbst wenn diese auf der Apple-Website oder in den Apple-Stores erhältlich waren.

Die Geldbuße übertrifft die bislang höchste Forderung an ein einzelnes Unternehmen um ein Vielfaches. Bisheriger „Rekordhalter“ war der französische Mobilfunkkonzern Orange, der 2015 zu einer Strafzahlung in Höhe von 350 Millionen Euro verurteilt wurde.

Nach Angaben von Apple werde die französische Entscheidung „Chaos für Unternehmen aller Branchen verursachen“. Der US-Hersteller will gegen das Urteil Berufung einlegen.

Frankreich hatte Apple bereits im Februar zu einer Strafe in Höhe von 25 Millionen Euro verurteilt. Das US-Unternehmen hat nach Ansicht der Kartellwächter seine Nutzer nicht darüber informiert, dass bestimmte iOS-Updates die Leistung von iPhones herabsetzen.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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