Categories: ForschungInnovation

Bericht: US-Behörden nutzen Standortdaten von mobilen Anzeigen für Covid-19-Forschung

Über die US-Seuchenbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) erhalten US-Behörden offenbar Standortdaten von US-Bürgern, um die Verbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 zu erforschen. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen.

Die Daten stammen demnach von mobilen Anzeigennetzwerken, die sich für die Standorte von Nutzern interessieren, um personalisierte Werbung auszuliefern. Die Standortdaten sollen lokalen und bundesstaatlichen Behörden sowie der US-Regierung zur Verfügung stehen.

Konkret sollen die Standortinformationen enthüllen, wo sich Menschen trotz freiwilliger Aufrufe sowie behördlicher Beschränkungen weiterhin in größeren Gruppen treffen. Die Behörden wollen auch herausfinden, inwieweit die Bürger der Empfehlung folgen, ihre Wohnungen und Häuser nicht zu verlassen, und wie sich das Virus auf den Einzelhandel auswirkt.

Einer Quelle zufolge soll mithilfe der Standortdaten ein Portal für bis zu 500 US-Städte eingerichtet werden. Es könnte Behörden helfen, über künftig Maßnahmen wie Sperrungen von Parks zu entscheiden. Es sollen aber auch Auflagen für Unternehmen geprüft werden.

Engadget berichtet unter Berufung auf das Wall Street Journal aber auch von Datenschutzbedenken. Die Standortinformationen seien zwar anonymisiert, trotzdem werde ein möglicher Missbrauch befürchtet. Die Bedenken beziehen sich unter anderem auf eine mögliche Nutzung nach dem Ende der Pandemie.

Auch hierzulande wird der Einsatz von Handydaten im Kampf gegen die Lungenkrankheit Covid-19 diskutiert. Laut Rheinischer Post fordert die FDP in dem Zusammenhang einen zurückhaltenden Umgang mit Handydaten. Eine App der öffentlichen Hand zur Aufschlüsselung von Infektionsketten müsse vom Bundesbeauftragten für Datenschutz und auch dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik geprüft werden.

ANZEIGE

Auf zu neuen Höhen mit SkySQL, der ultimativen MariaDB Cloud

In diesem Webinar stellen wir Ihnen SkySQL vor, erläutern die Architektur und gehen auf die Unterschiede zu anderen Systemen wie Amazon RDS ein. Darüber hinaus erhalten Sie einen Einblick in die Produkt-Roadmap, eine Live-Demo und erfahren, wie Sie SkySQL innerhalb von nur wenigen Minuten in Betrieb nehmen können.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

8 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

12 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

13 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

13 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

13 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

15 Stunden ago