Huawei hat die Bilanz für das Geschäftsjahr 2019 veröffentlicht. Der Gewinn des Unternehmens erreichte 62,7 Milliarden Yuan (8,03 Milliarden Euro), was einem Plus von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Laut Agentur Reuters war es das geringste Wachstum seit drei Jahren.
Huawei geht davon aus, dass das Handelsembargo der USA auch das laufende Fiskaljahr belasten wird. „Wir müssen uns weiter an die seit langem bestehenden Beschränkungen anpassen, die von der Liste USA auferlegt werden, und uns gleichzeitig mit den Auswirkungen der laufenden COVID-19-Pandemie befassen“, sagte Liang Hua, Vorsitzender des Board of Directors von Huawei.
Bei einer virtuellen Pressekonferenz teilte Huawei mit, sein internationales Consumer-Geschäft habe im vergangenen Jahr durch die Handelsrestriktionen der USA mehr als 10 Milliarden Dollar Umsatz verloren. Besonders stark sei auch der Smartphone-Verkauf betroffen.
Außerdem führe das Embargo dazu, dass viele Lieferanten nicht mehr mit Huawei zusammenarbeiten könnten. Das zwinge das Unternehmen dazu, mehr Geld in Forschung und Entwicklung zu investieren, um die entstandenen Lücken zu schließen. Es sei unmöglich, die Gewinne zu optimieren, da das Überleben zur Top-Priorität geworden sei.
Regional betrachtet litt der Umsatz in der EMEA-Region am stärksten unter den Sanktionen. Er verbesserte sich 2019 lediglich um 0,7 Prozent. In Nord- und Südamerika lag das Umsatzwachstum bei 9,6 Prozent, in der asiatisch-pazifischen Region bei 13,9 Prozent. Im Heimatland China legte Huawei indes um 36,2 Prozent zu.
Ein großes Problem für Huawei ist, dass es neue Smartphones nicht mehr mit Googles Android ausstatten kann. Stattdessen kommt das Android des Android Open Source Project zum Einsatz, dem jedoch die wichtigen Google-Dienste inklusive Play Store fehlen. Huawei arbeitet zwar mit Hochdruck an eigenen mobilen Diensten, darunter dem App-Store App Gallery, trotzdem betonte das Unternehmen erst kürzlich, zu den Google Services zurückkehren zu wollen.
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