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Trotz Handelsboykott: Huaweis P40 enthält weiterhin Bauteile von US-Unternehmen

Huawei verbaut auch in seinem aktuellen Flaggschiff-Smartphone P40 Komponenten von US-Unternehmen. Das hat ein im Auftrag der Financial Times durchgeführter Teardown des darauf spezialisierten chinesischen Unternehmens XYZone ergeben. Eigentlich dürfen US-Firmen derzeit aufgrund des Handelsstreits mit China nur mit Ausnahmegenehmigung technische Komponenten an den Konzern liefern.

Das seit Mai 2019 aktive Handelsembargo zwingt Huawei, bisher in seinen Produkten verwendete Komponenten von US-Firmen zu ersetzen. Betroffen sind auch Bauteile von Herstellern außerhalb der USA, falls diese in den USA entwickelte Techniken nutzen. Als Folge muss Huawei unter anderem auf Google Android verzichten und darf seine Smartphones nur mit einer Open-Source-Varianten des Betriebssystem ausstatten, der die Google-Dienste inklusive Play Store fehlen.

Beim Zerlegen eines P40 fanden sich unter anderem Bauteile der US-Anbieter Qorvo, Qualcomm und Skyworks. Alle drei Unternehmen lieferten Radio Frequency Front-Ende-Module, die mit den Antennen verbunden sind und dem Bericht zufolge für den Aufbau von Mobilfunk- und Internetverbindungen benötigt werden.

Eine nicht näher genannte Quelle der Financial Times erklärte, dass das Qualcomm-Bauteil durch eine Ausnahmegenehmigung des US-Wirtschaftsministeriums abgedeckt ist. Qorvo und Skyworks reagierten indes nicht auf Rückfragen der Wirtschaftszeitung.

„Fortgesetzte Einsatz von Qorvo- und Skyworks-Chips zeigt, dass es zu schwierig ist, die Abhängigkeit von US-Technologien zu durchbrechen“, wird Dan Wang, Technology Analyst bei Gavekal Dragonomics, in dem Bericht zitiert. Huawei sei es aber gelungen, innerhalb eines einzigen Entwicklungszyklus viele US-Komponenten auszutauschen.

Die RF-Front-End-Module gehörten jedoch zu einer Produktgruppe, die von den USA dominiert werde. „Während die USA über eine Verschärfung der Sanktionen gegen Huawei nachdenken, wird die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens im kommenden Jahr noch härter auf die Probe gestellt werden“, ergänzte der Analyst.

Ein Sprecher von Huawei erklärte dem Bericht zufolge, dass sich sein Unternehmen stets an Exportbeschränkungen halte. Alle Bauteile des P40 seien legal von Partnern weltweit beschafft worden.

Eine Änderung, die der Teardown erbrachte, betrifft die von Huawei verwendeten Speichermodule. Beim Vorgänger P30 stammten sie vom US-Anbieter Micron. Im P40 steckt indes NAND-Flash von Samsung.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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