Eset schaltet Cryptomining-Botnet VictoryGate ab

Der slowakische Sicherheitsanbieter Eset meldet die Abschaltung des Botnetzes VictoryGate, das mehr als 35.000 Computer weltweit infiziert haben soll. Das Botnet war mindestens seit Mai 2019 vor allem in Südamerika aktiv – 90 Prozent der Opfer kamen demnach auf Peru. Seine Hauptaufgabe war es, PCs mit einer Malware zum Schürfen von Kryptowährungen zu infizieren.

Kontrolliert wurde das Botnet über einen Server, der sich hinter einem Dynamic-DNS-Service versteckte. Diesen Server ließ Eset abschalten und ersetzte ihn durch einen eigenen Befehlsserver, ein sogenanntes Sinkhole, um die Aktivitäten des Botnetzes zu überwachen und die infizierten Hosts zu kontrollieren.

In Zusammenarbeit mit der Shadowserver Foundation informiert Eset zudem alle betroffenen Computer, die mit dem Sinkhole verbunden sind. Derzeit sollen noch rund 2000 bis 3500 Computer täglich versuchen, mit dem Befehlsserver in Kontakt zu treten.

Die Arbeitsweise des Botnetzes wurde noch nicht vollständig erforscht. Bisher sei nur ein Verbreitungsweg bekannt. „Der einzige Ausbreitungsvektor, den wir bestätigen konnten, ist der über Wechseldatenträger. Das Opfer erhält ein USB-Laufwerk, das irgendwann an einen infizierten Rechner angeschlossen wurde“, sagte Alan Warburton, Sicherheitsforscher bei Eset.

Eset vermutet, dass es den Hintermännern gelungen ist, ihre Malware heimlich auf USB-Sticks einzurichten, die später in Peru verkauft wurden. Die Verbreitung wurde beschleunigt, da eine Komponente der Schadsoftware in der Lage sein soll, andere USB-Geräte zu infizieren, die mit einem bereits kompromittierten PC verbunden werden.

Geschürft wurde vornehmlich die Kryptowährung Monero. Bis zur Abschaltung des Botnetzes soll es den Hintermännern gelungen sein, mindestens 80 Monero-Coins zu generieren. Sie haben aktuell einen Wert von rund 6000 Dollar.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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