Eine neue Ransomware-Variante namens Black Rose Lucy infiziert derzeit Android-Smartphones. Um Geld zu erpressen, geben die Hintermänner vor, die Dateien auf einem Gerät seien im Namen der US-Bundespolizei FBI verschlüsselt worden. Allerdings geht es den Cyberkriminellen um mehr als nur das Geld ihrer Opfer.
Laut einer Analyse von Check Point fordert die neue Variante Nutzer auf, eine „Optimierung für Video-Streaming“ zu autorisieren. Stattdessen erteilen sie jedoch die Berechtigung für den Zugriff auf die Bedienungshilfen, die es der Ransomware erlauben, bestimmte Vorgänge zu automatisieren und somit ohne Rückfrage beim Nutzer auszuführen. Das führt unter anderem zur Verschlüsselung von Dateien und zur Einblendung der Lösegeldforderung.
Darin wirft angeblich das FBI dem Nutzer vor, Inhalte für Erwachsene heruntergeladen zu haben. Zur Identifikation des „Täters“ seien zudem ein Foto des Nutzers hochgeladen und der Gerätestandort übertragen worden. Das „Cybercrime Department des FBI“ listet zudem mehrere Straftaten, die der Nutzer begangen haben soll, und für die er nun eine „Strafe“ von 500 Dollar zahlen soll.
„Wir beobachten eine Entwicklung bei den mobilen Lösegeldforderungen: Sie werden immer ausgefeilter und effizienter. Die Bedrohungsakteure lernen schnell aus ihren Erfahrungen vergangener Kampagnen, und die Nachahmung einer Botschaft des FBI ist eine klare Panikmache“, sagte Aviran Hazum, Manager für mobile Forschung bei Check Point.
Black Rose Lucy ist aber auch in der Lage, Einstellungen eines Android-Smartphones zu verändern und so die vollständige Kontrolle zu übernehmen. Als Folge können die Hintermänner auch weitere schädliche Anwendungen installieren. Auch wenn ein Nutzer das Lösegeld bezahlt und seine Dateien wieder entschlüsseln kann, ist die Schadsoftware weiterhin auf seinem Gerät im Hintergrund aktiv.
Check Point zufolge stammt die Ransomware-Familie Lucy aus Russland. Dort soll sie von Cyberkriminellen als Malware-as-a-Service angeboten werden. Die Forscher gehen zudem davon aus, dass die Kampagne noch aktiv ist. Nutzern raten sie deswegen, vor allem beim Abruf von Videos aus Sozialen Netzen vorsichtig zu sein und sich genau zu überlegen, ob sie beim Browsen Downloads oder neue Funktionen annehmen wollen.
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