Huawei hat die neuen Sanktionen der US-Regierung, die die Chipfertigung des Unternehmens lahm legen sollen, scharf kritisiert. Unter anderem sieht sich Huawei nun in seiner Existenz bedroht – zumal die neuen Exportkontrollen offenbar schon Wirkung zeigen. Unter anderem soll TSMC ab sofort keine neuen Aufträge von Huawei annehmen.
Die Auflagen seien „bösartig“ und „willkürlich“. Sie schadeten zudem der weltweiten Halbleiterbranche und auch der Wirtschaft im allgemeinen. Huaweis Geschäfte seien indes „unweigerlich“ von dem Versuch der US-Regierung betroffen, den Zugang des Unternehmens zum weltweiten Chipmarkt einzuschränken.
Der aktuelle Huawei-CEO Guo Ping zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass sein Unternehmen eine Lösung finden werde. Man werde sich selbstverständlich an die US-Regularien halten. „Das Schlüsselwort lautet aktuell Überleben“, sagte der Manager bei der jährlichen Analystenkonferenz seines Unternehmens.
Wie Nikkei Asian Review berichtet, hat der Chipfertiger TSMC bereits auf die neuen Exportkontrollen reagiert. „TSMC hat die Annahme neuer Aufträge von Huawei eingestellt, nachdem die neue Regeländerung angekündigt wurde, um der neuesten Exportkontrollverordnung vollständig zu entsprechen“, sagte demnach eine mit der Situation vertraute Person. TSMC führe jedoch alle vor dem neuen Verbot erhaltenen Aufträge aus, auch die, die noch nicht in der Produktion seien, vorausgesetzt, die bestellten Chips würden vor Mitte September ausgeliefert.
Einer anderen Quelle zufolge ist TSMC die Entscheidung nicht leicht gefallen, da Huawei der zweitgrößte Kunde des Unternehmens sei. Verstöße gegen das Embargo würde die US-Regierung jedoch möglicherweise sanktionieren. Das wiederum könnte einen anderen wichtigen TSMC-Kunden betreffen: Apple lässt dort die A-Serie-Prozessoren für iPhones und iPads fertigen.
Huawei verliert wiederum einen wichtigen Fertigungspartner für seine Chip-Designs, darunter die Prozessoren, die es in seinen Flaggschiff-Smartphones verbaut. TSMC produziert laut Nikkei Asian Review aber auch AI- und Netzwerk-Chips für Huawei.
Die neuen Exportkontrollen hatte Washington Ende vergangener Woche verhängt. Sie sollen laut US-Wirtschaftsministerium verhindern, dass Huawei eigene Prozessoren entwickeln und fertigen kann. Unter anderem müssen nun alle Chiplieferanten von Huawei, die US-Technologien oder in den USA hergestelltes Equipment nutzen, eine Exportlizenz für Geschäfte mit Huawei beantragen. Da viele Chipfertiger auf Anlagen von US-Anbietern wie Applied Materials setzen, ist praktisch die gesamte Branche betroffen.
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