Microsoft hat auf der virtuellen Ausgabe der diesjährigen Entwicklerkonferenz Build eine neue Initiative vorgestellt, um die Lücke zwischen Win32-Anwendungen und der Universal Windows Platform (UWP) zu schließen. Das sogenannte Project Reunion sieht vor, eine einheitliche Windows-Plattform zu schaffen und diese vom Betriebssystem abzukoppeln, um eine einfache Integration von Anwendungen über Win32- und UWP-Programmierschnittstellen zu ermöglichen.
Darüber hinaus plant das Unternehmen, beide Bibliotheken unter einer Open-Source-Lizenz anzubieten, damit Entwickler sie jederzeit in ihren Code integrieren können. Über GitHub sollen zudem Rückmeldungen von Entwicklern für weitere Bibliotheken eingesammelt werden, die zum Project Reunion hinzugefügt werden sollen.
Microsoft geht davon aus, dass diese Bibliotheken Entwickler in die Lage versetzen, sofort eine Milliarde Windows-10-Nutzer anzusprechen, statt nur diejenigen, die die aktuellsten Builds von Windows 10 einsetzen. Allerdings scheint das Project Reunion auf PCs beschränkt zu sein. Den Vorsatz, dass Entwickler mit UWP Anwendungen für jegliche Windows-10-Geräte, also auch HoloLens und IoT erstellen können, hat der Softwarekonzern offenbar aufgegeben.
Zu den Plänen für die Windows-Store-Apps machte Microsoft indes keine Angaben. Im vergangenen Jahr deutete das Unternehmen an, der Consumer-Store werde ein Bestandteil von Windows 10 bleiben. Nutzer sollten aber trotzdem in der Lage sein, Apps auch direkt aus anderen Quellen herunterzuladen. Der Windows Store for Business sowie der Store for Education soll laut Quellen von ZDNet.com jedoch einstellt werden, möglicherweise aber erst später als ursprünglich geplant.
Darüber hinaus kündigte das Unternehmen an, dass die Version 1.0 von Windows Terminal ab sofort für den Einsatz in Unternehmen verfügbar ist. Die Terminal-App kann über den Microsoft Store oder manuell über GitHub bezogen werden.
Neuerungen gibt es auch für das Windows Subsystem for Linux (WSL) Version 2, das ein Bestandteil des Mai-2020-Updates für Windows 10 sein wird. Es soll schon in Kürze GPU-Compute Workloads unterstützen, das im Bereich Parallel Computation und beim Training von ML/AI-Modellen relevant ist. Außerdem sollen künftig Linux-GUI-Apps ohne einen X-Server eines Drittanbieters unterstützt werden.
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