Hacker haben am vergangenen Wochenende eine massive Angriffswelle gegen Websites losgetreten, die auf dem Content Management System WordPress basieren. Dabei nutzten sie bekannte Schwachstellen in ungepatchten Plug-ins aus, um Konfigurationsdateien von WordPress-Seiten zu stehlen.
Aus den Konfigurationsdateien (wp-config.php) extrahieren die Cyberkriminellen einer Analyse des Sicherheitsanbieters Wordfence zufolge die Anmeldedaten für die WordPress-Datenbank. Das erlaubt es ihnen schließlich, die Kontrolle über die Datenbank zu übernehmen.
Allein in seinem Netzwerk blockierte das Unternehmen, das ein Web Application Firewall bereitstellt, mehr als 130 Millionen Angriffsversuche, die sich gegen mehr als 1,3 Millionen WordPress-Seiten richteten. Die Forscher gehen davon aus, dass die Hacker eine noch größere Zahl von Websites außerhalb des Wordfence-Kundenstamms ins Visier nahmen.
Ausgangspunkt der Attacken waren eine Netzwerk mit mehr als 20.000 verschiedenen IP-Adressen. Die meisten IP-Adressen waren bereits Anfang Mai in eine Kampagne gegen WordPress-Seiten verwickelt.
Da auch diese Angriffswelle sehr massiv war, geht Wordfence davon aus, dass beide Kampagnen denselben Hintermännern zuzuordnen sind – auch wenn unterschiedliche Schwachstelle ausgenutzt wurden.
Administratoren von WordPress-Seiten können im Server-Log feststellen, ob sie betroffen sind. Bei einer erfolgreichen Attacke soll eine Abfrage nach Einträgen mit „wp-config.php“ den Antwort-Code „200“ liefern. In dem Fall sei es erforderlich, die Kennwörter aller Datenbanken zu ändern und alle Authentifizierungsschlüssel und Salts unverzüglich auszutauschen.
„Wenn Ihr Server so konfiguriert ist, dass er Fernzugriffe auf die Datenbank zulässt, könnte ein Angreifer mit Ihren Datenbank-Anmeldeinformationen leicht einen administrativen Benutzer hinzufügen, sensible Daten abziehen oder Ihre Site ganz löschen. Selbst wenn Ihre Site keinen Datenbank-Fernzugriff zulässt, kann ein Angreifer, der die Authentifizierungsschlüssel und Salts Ihrer Site kennt, diese möglicherweise verwenden, um andere Sicherheitsmechanismen leichter zu umgehen“, warnte Wordfence.
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