US-Behörden haben offenbar eine Kartelluntersuchung gegen Google eingeleitet. Von Mitbewerbern wollen sie demnach wissen, wie man Googles Dominanz im Markt für Online-Suche einschränken kann. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf den Google-Mitbewerber DuckDuckGo.
Weinberg hält eine Lösung, wonach Google Alternativen zu seiner eigenen Suche anbieten muss, für einen möglichen Kompromiss zum Abschluss der Kartelluntersuchung. „Das ist eine Richtung, die wir für wahrscheinlich halten“, ergänzte der Manager.
Derzeit laufen bereits Ermittlungen gegen Google wegen einer möglichen Dominanz im Markt für Online-Werbung. Das Department of Justice bereitet laut Bloomberg sogar eine Klage gegen Google vor, schon in den kommenden Monaten eingereicht werden könnte. Es wäre wahrscheinlich die größte Wettbewerbsklage seit dem Verfahren der US-Regierung gegen Microsoft im Jahr 1998.
Die Google-Suche ist zwar kostenlos – Google finanziert den Dienst aber mit Anzeigen, die neben oder oberhalb der Suchergebnisse angezeigt werden. Suchwerbung ist das Kerngeschäft des Unternehmens, das im vergangenen Jahr fast 100 Milliarden Dollar Umsatz generierte.
„Wir beschäftigen uns weiterhin mit den laufenden Ermittlungen unter der Leitung des Justizministeriums und des Generalstaatsanwalts Paxton“, zitiert Bloomberg eine Google-Sprecherin. Zu Spekulationen äußere sich Google jedoch nicht.
In Europa muss Google inzwischen Verbrauchern auf Android-Geräten Alternativen zur eigenen Suchmaschine bieten. Allerdings versteigert Google die Plätze auf dem Auswahlbildschirm, was es einigen Anbietern unmöglich macht, berücksichtigt zu werden. „Die Auktionslösung, die Google vorgeschlagen hat, soll Google Einnahmen bescheren und nicht für mehr Auswahl für Verbraucher sorgen“, kritisierte DuckDuckGo kürzlich. DuckDuckGo nahm zwar bereits an einer solchen Auktion teil, das Unternehmen geht jedoch davon aus, dass es sich eine weitere Teilnahme aufgrund steigender Preise nicht leisten kann.
Ob ein Auswahlbildschirm tatsächlich dafür sorgt, das Verbraucher den Anbieter wechseln, bleibt abzuwarten. Eine ähnliche Auflage, die Microsoft vor Jahren in der EU aufgrund der Bündelung von Windows und Internet Explorer erfüllen musste, hatte wenig erfolgt. Letztlich war der anfänglich gescheiterte Versuch, Internet Explorer durch den modernen Browser Edge zu ersetzen, der Auslöser für den unaufhaltsamen Aufstieg von Chrome. Da dessen Technik heute mit Ausnahme von Opera und Safari in allen namhaften Browsern steckt, kann man heute von einem „Chromium-Monopol“ im Browsermarkt sprechen.
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