CallStranger: UPnP-Bug erlaubt Angriffe auf lokale Netzwerke

Der Sicherheitsforscher Yunus Cadirci hat eine kritische Sicherheitslücke um UPnP-Protokoll gefunden. Sie betrifft vor allem das Internet der Dinge und erlaubt es, Sicherheitslösungen zu umgehen. Ein Angreifer kann mithilfe der CallStranger genannten Anfälligkeit in Bereiche des Netzwerks vordringen, die sonst unerreichbar wären. Darüber hinaus begünstigt die Schwachstelle Denial-of-Service-Angriffe.

Universal Plug and Play (UPnP) ist ein Protokoll, das von den meisten smarten Geräten unterstützt wird. Es erleichtert die Verbindung zwischen Geräten im lokalen Netzwerk, um beispielsweise Konfigurationen oder Daten auszutauschen oder auch um Dateien zu synchronisieren.

Entdeckt wurde Call Stranger bereits im Dezember 2019. Cadirci zufolge lässt sich der Fehler ausnutzen, indem TCP-Pakete mit einem speziell Callback-Header in der UPnP-Funktion Subskribent and entfernte Geräte geschickt werden. Der speziell gestaltete Header wiederum gibt einem Angreifer die Kontrolle über alle Smart Devices, die über das Internet erreichbar sind. Dazu gehören Sicherheitskameras, Drucker und Router.

In der Praxis richtet sich der Angriff gegen das Interface eines smarten Geräts. Der Code wird jedoch über die UPnP-Funktion ausgeführt, die eigentlich nur über das interne Netzwerk angesprochen wird.

Der Forscher weist auch darauf hin, dass Sicherheitslösungen wie Firewalls kein Hindernis sind. Ein Angreifer könne diese umgehen und anschließend das interne Netzwerk scannen. Es seien aber auch andere Angriffe wie Denial-of-Service denkbar. Auch den Diebstahl von Daten schließt der Forscher nicht aus.

Die Open Connectivity Foundation (OCF), die das UPnP-Protokoll verwaltet, ist seit Ende 2019 über die Schwachstelle informiert. Updates stellte sie bereits im April 2020 zur Verfügung. „Das es sich um einen Protokoll-Fehler handelt, könnte es einige Zeit dauern, bis Hersteller Patches zur Verfügung stellen“, ergänzte Cadirci. Auf der CallStranger-Website stellt er Behelfslösungen bereit, die Unternehmen ergreifen können, um sich vor Angriffen auf ungepatchte Geräte zu schützen.

ANZEIGE

Auf zu neuen Höhen mit SkySQL, der ultimativen MariaDB Cloud

In diesem Webinar stellen wir Ihnen SkySQL vor, erläutern die Architektur und gehen auf die Unterschiede zu anderen Systemen wie Amazon RDS ein. Darüber hinaus erhalten Sie einen Einblick in die Produkt-Roadmap, eine Live-Demo und erfahren, wie Sie SkySQL innerhalb von nur wenigen Minuten in Betrieb nehmen können.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

4 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

8 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

9 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

9 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

9 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

11 Stunden ago