Google hat erneut mehrere schädliche Android-Anwendungen aus dem offiziellen Play Store verbannt. Sie fielen durch das Einblenden unerwünschter Werbung und Browser-Weiterleitungen auf. Entdeckt wurden die Apps vom Sicherheitsanbieter White Ops.
Diese Apps boten überwiegend Funktionen für Selbstaufnahmen sowie Filter für deren Bearbeitung. Darüber hinaus blendeten sie Werbung ein, die keinen Bezug zu der jeweiligen App hatte, oder öffneten Browserfenster mit Werbung. Außerdem versuchten die Hacker die Deinstallation ihrer Apps zu verhindern, indem sie deren Symbole versteckten.
Zwar überwanden auch diese Apps die Sicherheitskontrollen von Google, das Unternehmen stufte sie jedoch später als schädlich ein. Im Durschnitt verblieben sie lediglich 17 Tage im Play Store, bevor sie gelöscht wurden – was jedoch ausreichend war, um den Apps durchschnittlich mehr als 565.000 Installation zu bescheren.
Ab September 2019 führte die Gruppe erste Änderungen ein, um eine schnelle Löschung ihrer Apps zu verhindern. Zu diesem Zwecke fügten sie arabische Schriftzeichen oder gar ganze Koran-Verse in ihren Quellcode ein, um schädliche Funktionen für Googles Scanner unkenntlich zu machen.
In einem zweiten Schritt entwickelten die Cyberkriminellen eine Methode, um den eigentlichen Schadcode vollständig aus ihren Apps zu entfernen und erst mit einem kommenden Update wieder hinzuzufügen. Das hatte zur Folge, dass die Apps tatsächlich als „technisch“ sauber und ungefährlich eingestuft wurden. Diesen Ansatz verfolgte die Gruppe bei mindestens 15 Apps. Allerdings wurden auch diese Apps irgendwann vorsichtshalber entfernt, weil sie von einem Entwickler stammten, dem Google mehrfach schädliche Apps zugeordnet hatte.
Laut White Ops kommen die 38 Apps zusammen seit Januar 2019 auf mehr als 20 Millionen Downloads – eine vergleichsweise hohe Zahl, vor allem wenn man der Einschätzung von White Ops folgt, wonach die Apps beziehungsweise der enthaltene Schadcode nicht besonders fortschrittlich waren.
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