Juni-Patchday: Microsoft beseitigt 129 Anfälligkeiten

Microsoft hat Updates für zahlreiche Produkte veröffentlicht, die insgesamt 129 Anfälligkeiten beseitigen sollen. Der Juni-Patchday ist damit der umfangreichste Patchday in der Geschichte des Unternehmens. Kritische Anfälligkeiten stecken unter anderem in SharePoint, Excel, Word sowie den Windows-Komponenten GDI, OLE, Druckwarteschlange und SMB-Protokoll.

Eine gute Nachricht für Anwender ist, dass der Patchday keine Fixes für Schwachstellen beinhaltet, die bereits aktiv ausgenutzt werden. Da zahlreiche Bugs jedoch das Einschleusen und Ausführen von Schadcode aus der Ferne ermöglichen, sollten die verfügbaren Updates zeitnah installiert werden.

SharePoint ist unter Umständen nicht in der Lage, unsichere ASP.Net-Websteuerelemente zu erkennen und zu filtern. Als Folge kann ein Angreifer unter Umständen Aktionen im Sicherheitskontext des SharePoint-Anwendungspoolprozesses ausführen. Ein Opfer muss er lediglich dazu verleiten, eine speziell gestaltete Seite über einen SharePoint-Server zu öffnen.

Excel wiederum ist für eine Remotecodeausführung über speziell gestaltete Dateien anfällig, die beispielsweise per E-Mail verschickt werden könnten. Allerdings erhält ein Angreifer nur die Rechte des angemeldeten Benutzers. Eine Schwachstelle in GDI+, die Windows 10 und Windows Server einschließlich Version 2004 betrifft, gibt einem Hacker unter Umständen sogar die vollständige Kontrolle über ein System. Ein Angriff ist laut Microsoft über eine speziell gestaltete Website möglich.

Ein weiteres schwerwiegendes Problem tritt bei der Verarbeitung von LNK-Dateien aus. Über sie kann Schadcode in Windows 10, 7 und 8.x sowie in Windows Server eingeschleust werden. Das gilt auch für Anfragen, die per SMB 1.0 verarbeitet werden. Allerdings empfiehlt es sich schon länger, diese Version von SMB aufgrund von Sicherheitsmängeln nicht zu nutzen. Benötigt wird SMB v1 unter anderem von Routern des Herstellers AVM, damit ein daran angeschlossener USB-Speicher als Netzwerkspeicher in der Windows-Netzwerkumgebung angezeigt werden kann.

Fehlerkorrekturen hält Microsoft im Juni aber auch für Edge (alte und neue Version), Internet Explorer, Office, die Office Services und die Office Web Apps bereit. Angreifbar sind außerdem Windows Defender, Microsoft Dynamics, Visual Studio, Azure DevOps, HoloLens und System Center.

Darüber hinaus aktualisiert Microsoft den in seine Browser integrierten Adobe Flash Player. Adobe warnt vor einer als kritisch bewerteten Schwachstelle in Flash Player 32.0.0.371 für Windows, macOS und Linux sowie Flash Player für Chrome, Edge und Internet Explorer 11. Auch dieses Update soll verhindern, dass aus der Ferne Schadcode eingeschleust und ausgeführt wird.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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