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Support-Ende: Adobe fordert zur Deinstallation des Flash Player auf

Adobe hat seine Pläne für die Stilllegung des Flash Player konkretisiert. Unter anderem wird das Unternehmen seine Nutzer auffordern, vor dem geplanten Support-Ende am 31. Dezember die Software zu deinstallieren. Darüber hinaus ergreift Adobe Maßnahmen, um den Einsatz des Flash Player über das Support-Ende hinaus zu erschweren oder gar zu verhindern.

Unter anderem wird Adobe laut einer neuen Support-Seite zum Jahresende auch alle Downloadlinks für den Flash Player von seiner Website entfernen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass Nutzer keine nicht mehr unterstützte Software herunterladen und einsetzen.

Flash Player wird darüber hinaus nach Ablauf des End-of-Life-Datums „Flash-Inhalte blockieren“. Das legt nahe, dass die Entwickler eine Art Zeitschloss in die Anwendung integriert haben, die die Nutzung des Flash Player ab Anfang 2021 blockiert.

Andere Softwareanbieter, die die Unterstützung für ein Produkt einstellen, erlauben in der Regel, dies anschließend weiterhin zu nutzen. Derartig drastische Maßnahmen im Zusammenhang mit einem Support-Ende sind eher selten.

Grund dafür dürfte sein, dass Adobe den Flash Player nicht nur einstellt, weil er durch die Einführung von HTML 5 praktisch überflüssig wurde, sondern weil die Software ein beliebtes Ziel von Hackern und Cyberkriminellen war und Adobe regelmäßig schwerwiegende Sicherheitslücken beseitigen mussten – oft sogar, um auf bereits laufende Attacken zu reagieren.

Mit dem Support-Ende wird Adobe auch die Auslieferung von Sicherheitsupdates einstellen. Es ist also wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis die erste Zero-Day-Lücke auftaucht, die es einem Angreifer erlaubt, über den Flash Player die vollständige Kontrolle über ein System zu übernehmen. Das Blockieren der Anwendung ab Anfang 2021 sorgt also dafür, das ein solches Szenario nicht eintritt beziehungsweise nicht oder nur sehr eingeschränkt für Attacken genutzt werden kann.

Am Abschied von Flash sind auch die Hersteller von Browsern wie Apple, Google, Microsoft und Mozilla beteiligt. Sie haben zumeist bereits ab Werk die in ihren Browsern enthaltenen Plug-ins abgeschaltet. Es wird erwartet, dass auch sie zum Jahreswechsel den Flash-Code vollständig entfernen. Auch Facebook drängt seine Entwickler schon länger zum Umstieg auf HTML 5 sowie JavaScript-basierte Technologien.

Adobe Flash war jahrelang eine der wichtigsten Technologien für die Entwicklung animierter Websites und browserbasierter Spiele. Laut W3TRechs lag 2011 der Anteil der Seiten, die Flash-Code einsetzten, noch bei 28,5 Prozent. Aktuell sollen sich nur noch 2,6 Prozent aller Websites auf die Adobe-Technik verlassen.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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