Microsoft bestätigt: Juni-Patches für Windows 10 lösen Neustarts aus

Microsoft hat eingeräumt, dass im Rahmen des Juni-Patchdays veröffentlichte Updates für Windows 10 dazu führen können, dass das Betriebssystem abstürzt und automatisch neu startet. Auslöser ist offenbar ein Fehler im Prozess Local Security Authority Subsystem Service (lsass.exe).

Ein Hinweis auf den Bug findet sich nun in den Knowledge-Base-Artikelnhttps://support.microsoft.com/en-us/help/4557957/windows-10-update-kb4557957 der Updates für Windows 10 Version 1809, Version 1903, Version 1909 und Version 2004. Auch das außerplanmäßige Update, dass ein ebenfalls nach dem Juni-Patchday aufgetretenes Druckerproblem lösen soll, ist betroffen.

„Die LSASS-Datei (lsass.exe) kann auf einigen Geräten mit der Fehlermeldung ‚Ein kritischer Systemprozess, C:\WINDOWS\system32\lsass.exe, ist mit dem Statuscode c0000008 abgestürzt‘ fehlschlagen. Die Maschine muss nun neu gestartet werden“, beschreibt Microsoft den Fehler.

Microsoft arbeitet nach eigenen Angaben bereits an einem Fix. Er soll mit einem künftigen Update ausgeliefert werden. Ob auch noch ältere Versionen von Windows 10 betroffen sind, teilte das Unternehmen nicht mit.

Bleeping Computer spekuliert, dass das Problem schon vor dem Juni-Patchday aufgetreten sein könnte. Ein Leser des Blogs lieferte demnach einen Fehlerbericht von Ende Mai, der auf einen Absturz der lsass.exe mit dem Code c0000008 beim Hochfahren des Systems verweist. Danach sei die Authentifizierung aller weiteren Prozesse gescheitert, was wahrscheinlich einen Absturz ausgelöst habe.

Unklar ist, ob Microsoft den Fehler erst am Juli-Patchday (14. Juli) korrigiert oder ein weiteres außerplanmäßiges Update einschiebt. Aufgrund der C’OVID-19-Pandemie hatte der Softwarekonzern im März die Verteilung optionaler, nicht sicherheitsrelevanter Updates – die sogenannten C- und D-Releases – vorübergehend eingestellt. Sie sollen ab Juli wieder in der dritten beziehungsweise vierten Woche des Monats erscheinen.

Mit dem Neustart führt Microsoft zudem eine Änderung ein. Die C- und D-Releases werden ab sofort als Preview-Releases bezeichnet, da sie eine Vorschau auf die nicht sicherheitsrelevanten Inhalte des kommenden Patchdays sind. Microsoft beschränkt die Verteilung auf eine Teil der Nutzer mit Windows 10 oder Windows Server Version 1809 und neuer. Außerdem sollen sie stets in der dritten Woche ausgeliefert werden. Neu ist auch, dass sie nicht mehr über Windows Server Update Services (WSUS) angeboten werden.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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