Hackergruppe stiehlt mehr als 200 Millionen Dollar in Kryptowährungen

Eine Hackergruppe namens CryptoCore soll über einen Zeitraum von rund zwei Jahren bei Angriffen auf Kryptowährungsbörsen rund 200 Millionen Dollar erbeutet haben. Das geht aus einer Analyse der Cybersicherheitsfirma ClearSky hervor. Die Aktivitäten der angeblich aus Osteuropa stammenden Gruppe verfolgt das Unternehmen bereits seit 2018.

Insgesamt sollen die Cyberkriminellen in dem Zeitraum zwischen zehn und 20 Kryptowährungsbörsen angegriffen haben. In mindestens fünf Fällen seien sie erfolgreich gewesen. Die Opfer kommen laut Or Blatt, Research Team Leader bei ClearSky, aus den USA, Japan und dem Mittleren Osten, ohne jedoch deren Namen zu nennen.

Ihm zufolge wurden bisher nur einzelne Operationen von CryptoCore dokumentiert, nicht jedoch die gesammelten Aktivitäten der Gruppe. Sie sollen weit über das bisher bekannte hinausgehen. In den inzwischen fast zweieinhalb Jahren, in denen die Hacker aktiv gewesen seien, hätten sie ihr Vorgehen nur unwesentlich geändert.

Zu Beginn einer Attacke sammelten die Cyberkriminellen die für den eigentlichen Einbruch benötigten Informationen, beispielsweise Details über das Management der Währungsbörse, deren IT-Mitarbeiter und andere Angestellt. Darauf folgten Phishing-Angriffe gegen persönliche E-Mail-Konten, weil diese in der Regel weniger gut geschützt seien als Unternehmenskonten. In Einzelfällen hätten die Hacker aber auch geschäftliche E-Mail-Konten ins Visier genommen.

Im nächsten Schritt soll CryptoCore versuchen, den Rechner eines Managers oder Mitarbeiters mit einer Malware zu infizieren, um einen installierten Passwortmanager zu kapern. Sind sie dabei erfolgreich, erhalten sie Zugriff auf Konten und Geldbörsen oder sind in der Lage, eine Anmeldung in zwei Schritten zu deaktivieren, um schließlich Konten der Kryptowährungsbörse auszurauben.

CryptoCore ist nicht die einzige Gruppe, die sich diesem Geschäftsmodell verschrieben hat. Eine von Nordkorea aus operierende Gruppe soll laut einer Untersuchung der Vereinten Nationen zwischen Januar 2017 und September 2018 rund 571 Millionen Dollar in Kryptowährungen gestohlen haben.

ANZEIGE

Auf zu neuen Höhen mit SkySQL, der ultimativen MariaDB Cloud

In diesem Webinar stellen wir Ihnen SkySQL vor, erläutern die Architektur und gehen auf die Unterschiede zu anderen Systemen wie Amazon RDS ein. Darüber hinaus erhalten Sie einen Einblick in die Produkt-Roadmap, eine Live-Demo und erfahren, wie Sie SkySQL innerhalb von nur wenigen Minuten in Betrieb nehmen können.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

5 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

23 Stunden ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

1 Tag ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

1 Tag ago