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Google löscht künftig bei neuen Konten automatisch Standort- und Aktivitätsdaten

Google löscht künftig automatisch bestimmte Nutzerdaten von Google-Konten. Nach Angaben des Unternehmens gilt die Änderung allerdings nur für neu angelegte Google-Konten. Sie speichern den Standortverlauf und auch die Web- und App-Aktivitäten standardmäßig nur noch für 18 Monate – ältere Daten werden automatisch entfernt.

Die Ankündigung betrifft auch den Videodienst Youtube. Dessen Suchverlauf löscht Google künftig auch ohne Zutun des Nutzers – allerdings nur Daten, die älter sind als drei Jahre.

Alle anderen Nutzer können die Option zur automatischen Löschung in den Aktivitätseinstellungen einschalten. Hier wird auch eine automatische Löschung für Daten älter als 3 Monate angeboten. Besitzer neuer Google-Konten können dort auch die automatische Löschung abschalten. Dasselbe gilt auch für die Standortdaten. Darüber hinaus können Nutzer selbstverständlich jederzeit alle Daten des Standort-, Web- und App-Verlaufs entfernen oder auch den Verlauf bearbeiten und einzelne Aktivitäten löschen.

Die Funktion zur automatischen Löschung von Nutzerdaten hatte Google im Mai 2019 eingeführt, aber auf eine Aktivierung ab Werk verzichtet – sehr zum Missfallen von Datenschutzaktivisten. Sie gehen davon aus, dass die wenigsten Nutzer von einer Option gebrauch machen, die sich in einem selten oder nie zuvor genutzten Menü verstecken.

Mit der Ankündigung der automatischen Löschung vollzieht Google nun eine Kehrtwende. Im Mai 2019 hatte Prabhakar Raghanvan, zu dem Zeitpunkt Chef von Google Ads, erklärt, eine automatische Löschung von Daten sei nicht die Lösung des Problems. Inzwischen ist der Manager der Leiter von Googles Suchgeschäft.

Google beschränkt die automatische Löschung auf neue Konten, weil es nach eigenen Angaben keine Nutzerdaten ohne ausdrückliche Zustimmung löschen möchte. Wahrscheinlich hat jedoch eine Vielzahl von Google-Nutzern noch nie einen Blick in den Standortverlauf oder die App- und Web-Aktivitäten geworfen, die Google zur Optimierung des Nutzererlebnisses und zur Personalisierung von Werbung verwendet.

Die Kehrtwende wiederum könnte auch eine Reaktion von Google auf Untersuchungen von Behörden zu Googles Umgang mit Nutzerdaten sein. Der US-Bundesstaat Arizona wirft Google beispielsweise vor, seine Nutzer zu täuschen, um Standortdaten von mobilen Geräten zu sammeln. “ Während die politischen Entscheidungsträger ihre Arbeit fortsetzen, werden wir die unsere fortsetzen – indem wir uns selbst herausfordern, hilfreiche Produkte mit weniger Daten herzustellen und die Messlatte für den Datenschutz für alle höher zu legen“, kommentierte Google-CEO Sundar Pichai die Ankündigung der automatischen Datenlöschung.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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