Categories: MacWorkspace

Schwachstelle in macOS umgeht Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen

Ein macOS-Entwickler hat einen Exploit für das Apple-Betriebssystem erstellt, der in der Lage ist, Einstellungen für die Dateisicherheit und den Datenschutz auszuhebeln. Betroffen ist das sogenannte Transparency, Consent and Control (TCC) Framework, das Apple 2018 mit macOS 10.14 Mojave eingeführt hatte. Angreifbar sind laut einem Bericht von AppleInsider auch macOS 10.15 Catalina und die Entwickler-Beta von macOS 11 Big Sur.

Das TCC-Framework regelt Zugriffe auf bestimmte geschützte Dateien und Ordner. In seinem Blog nennt de Entwickler Jeff Johnson, der die zugehörige Schwachstelle entdeckt hat, den Ordner „Library/Safari“, auf den andere Apps nur mit ausdrücklicher Genehmigung zugreifen dürften.

Die Schutzfunktion soll sich aber durch zwei schwerwiegende Fehler umgehen lassen. Zum einen soll das System die Code-Signatur einer App unzureichend prüfen. Zum anderen sieht das Framework Ausnahmen basierend auf einem Bundle-Identifier vor, statt sich auf bestimmte Dateipfade zu beschränken.

„So kann ein Angreifer eine Kopie einer Anwendung an einem anderen Ort auf der Festplatte erstellen, die Ressourcen der Kopie ändern, und die Kopie der Anwendung mit geänderten Ressourcen hat immer noch den gleichen Dateizugriff wie die Originalanwendung, in diesem Fall Safari“, schreibt der Entwickler.

In dem von ihm entwickelten Beispiel hat eine modifizierte Version von Safari Zugang zu geschützten Dateien, die sie an einen Server im Internet übermittelt. Die speziell gestaltete Safari-Version lädt der Entwickler bei seinem Angriff mithilfe einer anderen App herunter. Diese Aufgabe könnte jede andere über das Internet angebotene App für macOS übernehmen.

Ursprünglich legte Johnson seine Erkenntnisse gegenüber Apple im Rahmen des Security Bounty Program des Unternehmens offen, und zwar schon im Dezember 2020. Schließlich sei ihm zugesagt worden, die Lücken würden im Frühjahr 2020 geschlossen. Sie seien aber auch noch in der Beta von macOS Big Sur vorhanden.

Johnson räumt zudem ein, dass die von ihm entdeckten Bugs lediglich die Sicherheit von macOS Mojave, Catalina und Big Sur auf den Stand von macOS High Sierra und früher zurücksetzen. Nutzer müssten also für sich entscheiden, ob dies für sie relevant sei. Eine Gefahr besteht zudem wahrscheinlich nur bei Apps, die nicht über den Mac App Store bezogen wurden.

ANZEIGE

Netzwerksicherheit und Netzwerkmonitoring in der neuen Normalität

Die Gigamon Visibility Platform ist der Katalysator für die schnelle und optimierte Bereitstellung des Datenverkehrs für Sicherheitstools, Netzwerkperformance- und Applikationsperformance-Monitoring. Erfahren Sie in diesem Webinar, wie Sie mit Gigamon-Lösungen die Effizienz ihrer Sicherheitsarchitektur steigern und Kosten einsparen können.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

15 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago