Facebook hat offenbar erneut gegen seine eigenen Datenschutzregeln verstoßen. Das Social Network gab nach eigenen Angaben Nutzerdaten an rund 5000 App-Entwickler weiter, obwohl der von Nutzern gewährte Zugang auf ihre Daten gemäß den Regeln von Facebook bereits abgelaufen war. Der Vorfall steht in einem direkten Zusammenhang mit Sicherheitskontrollen, die das Unternehmen in Folge des Cambridge-Analytica-Skandals Anfang 2018 eingeführt hatte.
Nach eigenen Angaben stellte Facebook jedoch kürzlich fest, dass der Sicherheitsmechanismus bei einigen Apps nicht aktiviert wurde und Daten auch nach Ablauf der 90 Tage an deren Ermittler weitergegeben wurden. Laut Konstantinos Papamiltiadis, Vice President für Platform Partnership bei Facebook, wurde das Problem unverzüglich behoben.
Der Umfang des Datenverlusts ließ sich demnach durch die Analyse interner Log-Dateien nachvollziehen. „Anhand der Daten der letzten Monate, die uns zur Verfügung stehen, gehen wir derzeit davon aus, dass dieses Problem etwa 5000 Entwicklern ermöglichte, weiterhin Benutzerinformationen zu erhalten“, sagte der Manager. Wie viele Nutzer betroffen sind, teilte Facebook jedoch nicht mit.
Auch sei der Zugriff auf die Daten beschränkt gewesen, die der Nutzer freiwillig mit den fraglichen Apps geteilt habe. Neue oder zusätzliche Daten erhielten die Apps laut Facebook nur in den Fällen, in denen Nutzer in dem Zeitraum ihre Profil-Details änderten.
Als Reaktion stellte Facebook zudem verschärfte Regeln für die Weitergabe von Informationen an App-Entwickler vor. Dritte sollen ohne ausdrückliche Zustimmung von Nutzer keine Daten mehr erhalten. Zudem sollen die Regeln strikt gegen Entwickler eingesetzt werden, die diese brechen – auch auf dem Rechtsweg.
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