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Vereinte Nationen: Elektronik-Schrott erreicht 2019 Rekordvolumen von 53,6 Millionen Tonnen

Elektronikschrott hat weltweit laut einer Studie der Vereinten Nationen im vergangenen Jahr ein neues Rekordniveau erreicht. Insgesamt wurden 2019 53,6 Millionen Tonnen E-Waste produziert. Das entspricht einem Zuwachs von 9,2 Millionen Tonnen in fünf Jahren.

Die Vereinten Nationen definieren Elektronikschrott als jegliche Geräte, die eine Batterie oder einen Stromanschluss haben und gefährliche oder giftige Materialien wie Quecksilber enthalten, die eine Gefahr für Menschen oder die Umwelt darstellen können.

Zudem wird in der Studie zwischen verschiedenen Arten von Elektronikschrott unterschieden. 17,4 Millionen Tonnen entfielen 2019 auf Kleingeräte, 13 Millionen auf Großgeräte und fast 11 Millionen Tonnen auf Kühl- und Heizgeräte jeglicher Art. Bildschirme und Monitore waren für weitere 6,7 Millionen Tonnen verantwortlich. Entsorgte Telekommunikationsgeräte brachten es im vergangenen Jahr auf 4,7 Millionen Tonnen. Außerdem wurden Leuchtmittel mit einem Gewicht von 0,9 Millionen Tonnen entsorgt.

Regional betrachtet fiel der meiste Elektroschrott in Asien an: insgesamt 25 Millionen Tonnen. In Nord- und Südamerika wurden 13 Millionen Tonnen eingesammelt, in Europa weitere 12 Millionen Tonnen. Afrika und Ozeanien generierten 2,9 respektive 0,7 Millionen Tonnen.

Pro Einwohner waren hingegen Europa und Ozeanien mit jeweils etwas mehr als 16 kg führend. Nutzer in Nord- und Südamerika entsorgten im Durchschnitt 13 kg Elektroschrott pro Person. Am unteren Ende der Skala landeten Asien mit 5,6 kg pro Person und Afrika mit 2,5 kg pro Person.

Ein großes Problem ist der Studie zufolge, dass lediglich 17,4 Prozent des im vergangenen Jahr angefallenen Elektroschrotts auch recycelt wurden. Die UN schätzt, dass als Folge Gold, Silber, Kupfer und andere wertvolle Materialien im Wert von 57 Milliarden Dollar entsorgt oder verbrannt wurden, statt sie wiederzuverwerten.

Die Zahl der Staaten mit einer Elektroschrott-Richtlinie erhöhte sich zwar von 61 auf 78 in den vergangenen fünf Jahren, UN-Untergeneralsekretär David Malone kritisierte trotzdem, dass die „Menschheit zu wenige Umweltschutzziele“ definiert habe. „Wesentlich größere Anstrengungen sind dringend erforderlich, um weltweit eine intelligentere und nachhaltigere Produktion, den Verbrauch und die Entsorgung von elektrischen und elektronischen Geräten zu gewährleisten. Dieser Bericht trägt in hohem Maße dazu bei, die Dringlichkeit einer Umkehr dieses gefährlichen globalen Musters zu unterstreichen

Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass im Jahr 2030 bereits 74 Millionen Tonnen Elektroschrott anfallen werden. Dazu sollen vor allem kürzere Nutzungsdauern und eingeschränkte Reparaturoptionen beitragen.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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