Apple wird mit macOS 11 Big Sur eine Hintertür schließen, die Cyberkriminelle benutzt haben, um Adware und andere schädliche Programme einzuschleusen. Unter der neuen OS-Version ist es nicht mehr möglich, Konfigurationsprofile ohne Wissen des Nutzers von der Befehlszeile aus zu installieren.
Zu diesem Zweck war es lediglich erforderlich, die Kontrolle über einen Mac Deployment Server zur erhalten oder zumindest einen Mac mit einer Malware zu infizieren. Anschließend konnten sie über die Befehlszeile eine eigene Konfiguration anwenden und beispielsweise die Standard-Apps verändern oder die Proxy-Einstellungen bearbeiten.
Die Installation von Profilen über die Befehlszeile ist zwar weiterhin möglich, aber eben nicht mehr ohne Nutzerinteraktion. „Ab macOS Big Sur können Sie Profile nicht mehr vollständig über Terminal installieren“, kündigte Kevin Milden, Interface Designer bei Apple, während eines Vortrags auf der WWDC 2020 an. Über die Befehlszeile installierte Profile würden so behandelt, es seien sie aus dem Internet heruntergeladen worden. Nutzer müssten den Vorgang manuell abschließen.
Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass auch künftig Schadsoftware über Konfigurationsprofile eingeschleust wird, die neuen Einschränkungen machen die Methode jedoch ineffektiver beziehungsweise setzen mehr Social Engineering, also eine bessere Täuschung von Nutzern, voraus.
Lob für die Änderung erhielt Apple unter anderem vom Sicherheitsanbieter Malwarebytes. „Apple hat genau das getan, was ich mir erhofft hatte, um mit der Plage der Adware fertig zu werden, die bösartige Konfigurationsprofile installiert“, kommentierte Thomas Reed, Director des Bereichs Mac & Mobile bei Malwarebytes.
macOS 11 Big Sur liegt derzeit nur als Entwicklerversion vor. Wahrscheinlich noch in diesem Monat soll ein öffentlicher Betatest starten. Die finale Version wird im Herbst erwartet.
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