Videokonferenz im virtuellen Hörsaal: MS Teams jetzt mit Together Mode

Kein geringerer als der für seine maßgebliche Arbeit im Bereich Virtuelle Realität bekannte Microsoft-Research-Partner Jaron Lanier hat das neue Videokonferenz-Feature Together mode, was Microsoft etwas sperrig mit Zweisamkeitsmodus übersetzt, der Öffentlichkeit präsentiert. Der Modus verwandelt die Ansicht bei Videokonferenzen von der klasssichen quadratischen Darstellung in eine virtuelle Umgebung wie einen Hörsaal.

Microsoft Teams: Together mode verwandelt klasssische Ansicht von Videokonferenzen in einen virtuellen Hörsaal (Screenshot: Microsoft).

Laut Jaron Lanier sorgt die neue Darstellung für eine andere Atmosphäre bei Videokonferenzen. Durch die virtuelle Umgebung und der 3D-Wirkung der dargestellten Personen entstünde eine Nähe zwischen den Teilnehmern, die bei Remote-Lösungen bislang unerreicht sei. Man achte mehr auf sich und auf andere Teilnehmer als in der herkömlichen Ansicht. „Man fragt sich, warum ist uns das nicht schon vor dreißig Jahren eingefallen“, sagte er.

Microsoft Teams: CPU- und GPUBelastung im Zweisamkeitsmodus (Screenshot: ZDNet.de)

Derzeit steht diese Betriebsart allerdings nur für die Desktop-Anwendungen von Teams unter Windows und macOS zur Verfügung. Ob später der Modus auch für die im Browser ausgeführte Teams-Anwendung integriert wird, wurde während der Präsentation nicht beantwortet. In jedem Fall nutzt die Desktop-Anwendung von Teams CPU- als auch GPU-Ressourcen für die Darstellung. Unter macOS wird die GPU vollständig ausgelastet, während die CPU wenig belastet wird.

Dynamic View

Neben dem Together Mode, der ab sofort ausgerollt wird und spätestens im August allgemein verfügbar sein soll, hat Microsoft weitere Features für seine Kolloborationsplattform angekündigt. Mit Dynamic View will Microsoft die klassische Darstellung bei Videokonferenzen „ansprechender und dynamischer“ gestalten. Anwender erhalten damit mehr Kontrolle darüber, wie sie freigegebene Inhalte und andere Teilnehmer in einer Besprechung sehen. Mithilfe der KI werden bei Besprechungen freigegebene Inhalte und Videoteilnehmer dynamisch optimiert. Neue Steuerelemente – einschließlich der Möglichkeit, freigegebene Inhalte und bestimmte Teilnehmer nebeneinander anzuzeigen – ermöglichen es, die Ansicht an Präferenzen und Bedürfnisse anzupassen. Die dynamische Ansicht baut auf den Verbesserungen auf, die Microsoft bereits im letzten Monat angekündigt hatte. Dazu gehören die große Galerieansicht, die im August eingeführt wird, in der Videokonferenzen von bis zu 49 Personen in einer Besprechung gleichzeitig dargestellt werden, und virtuelle Nebenräume, die es den Organisatoren von Besprechungen ermöglichen, die Teilnehmer für Dinge wie Brainstorming-Sitzungen oder Diskussionen in Arbeitsgruppen in kleinere Gruppen aufzuteilen.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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