Microsoft kündigt Wegwerf-E-Mail-Adressen für Office 365 an

Microsoft hat eine neue Funktion für Office 365 angekündigt, die die Einrichtung von Wegwerf-E-Mail-Adressen erlaubt. Die sogenannten Plus-Adressen basieren auf dem Internet-Standard RFC 5233, der jedoch nicht von allen E-Mail-Providern unterstützt wird. Microsoft will die Funktion nun im Lauf des dritten Quartals umsetzen.

Das sogenannte Plus Adressing erlaubt es, nahezu frei definierbare Unteradressen einer vorhandenen E-Mail-Adresse anzulegen, indem sie um ein Plus-Zeichen und beliebige Tags erweitert werden. Ein Nutzer mit der Adresse nutzername@domain.com kann beispielsweise die Adresse nuterzname+tag@domain.com hinzufügen.

An diese Unteradresse verschickte Nachrichten laden ebenfalls im Postfach der Hauptadresse. Unteradressen wiederum lassen sich beispielsweise für die Registrierung von Newslettern und bestimmte Nutzerkonten bei Online-Diensten verwenden.

„Plus Adressing ist eine großartige Möglichkeit, schnell benutzerdefinierte (oder Einweg-)E-Mail-Adressen auf der Grundlage Ihrer Standard-E-Mail-Adresse zu erstellen, indem Sie einfach eine „+“-Suffix-Zeichenfolge zu einer vorhandenen E-Mail-Adresse in Office 365 hinzufügen“, beschreibt Microsoft die Neuerung. „Eine Plus-Adresse für kimakers@contoso.com könnte zum Beispiel so etwas wie kimakers+northwind@contoso.com sein, mit der man sich für den Newsletter auf der Northwind-Website anmelden kann. Wenn Northwind dann einen Newsletter an kimakers+northwind@contoso.com sendet, wird dieser direkt an kimakers@contoso.com weitergeleitet.“

Eine Regel für den Posteingang könne dann an die Plus-Adresse gesendete Nachrichten in den Ordner „Northwind“ verschieben. Außerdem erleichtere die Funktion die Verwaltung des Posteingangs. Auch die Verfolgung von Marketing- und Verkaufskampagnen sei möglich.

Die Plus-Adressen erlauben es Nutzern aber auch nachzuvollziehen, wer ihre E-Mail-Adresse möglicherweise ohne ihr Einverständnis an dritte weitergibt. Erhält man beispielsweise von einer Firma B eine Nachricht über die E-Mail-Adresse nutzername+firma-a@domain.com, darf man davon ausgehen, dass Firma A die Daten der Firma B zur Verfügung gestellt hat.

Trotz der Vorteile ist das Plus Adressing nur bei wenigen E-Mail-Anbietern verfügbar. Google Gmail unterstützt es zwar schon seit vielen Jahren, Yahoo und AOL jedoch bis heute nicht. Microsoft führte es 2013 für Hotmail ein – seine auf Exchange basierenden E-Mail-Angebote unterstützen die Funktion bisher aber nicht.

Laut Microsofts Feature-Roadmap für Office 365 soll sich dies nun im dritten Quartal 2020 ändern. In Arbeit ist das Plus Adressing seit Dezember 2019.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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