Apple soll eine Vertragsstrafe in Höhe von 950 Millionen Dollar an Samsung abgeführt haben. Das berichtet zumindest das Beratungsunternehmen Display Supply Chain Consultants (DSCC). Demnach soll Apple vertraglichen Verpflichtungen zur Abnahme von OLED-Display-Panels nicht nachgekommen sein.
Bekannt ist, dass sich Apple – wie andere Unternehmen auch – vorab bestimmte Produktionskapazitäten bei Lieferanten sichert. Vertragsstrafen werden fällig, sobald bestimmte Mindestabnahmemengen über einen vorgegebenen Zeitraum nicht erfüllt wurden. DSCC geht davon aus, dass unter anderem die Schließungen von Apples eigenen Ladengeschäften während der Corona-Pandemie die iPhone-Verkäufe so stark belastet haben, dass Apple seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen konnte. In dem Fall müsste der wirtschaftliche Schaden durch eine Vertragsstrafe für Apple jedoch geringer gewesen sein als die Nachteile durch eine iPhone-Überproduktion.
Samsung wiederum wird mit der Strafzahlung für entgangene Einnahmen sowie Kosten für die vorgehaltenen Produktionskapazitäten entschädigt. „Die Zahlung von Apple hat wahrscheinlich das, was sonst ein Betriebsverlust für Displays gewesen wäre, in einen Betriebsgewinn verwandelt. Die Zahlung im zweiten Quartal folgt dem Muster von vor einem Jahr, als DSCC schätzte, dass Apple Samsung im zweiten Quartal 2019 900 Milliarden Won für einen Fehlbetrag bei OLED-Panel-Bestellungen zahlte“, heißt es in einem Blogeintrag der Beratungsfirma.
Wie stark sich die weltweite Corona-Krise auf Apples Absatzzahlen ausgewirkt hat, sollte die Bilanz für das zweite Kalendervierteljahr offenbaren. Die wird der iPhone-Hersteller am 30. Juli nach Börsenschluss vorlegen. Einen Tag vorher wird Samsung aktuelle Finanzdaten vorlegen, die Auskunft darüber geben werden, warum das Unternehmen laut den vorläufigen Zahlen seinen Gewinn im zweiten Quartal ausgebaut hat.
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