Waydev, Anbieter einer Analytics-Plattform für Softwareentwickler, hat einen Sicherheitsvorfall eingeräumt. Hacker erbeuteten demnach nach einem Einbruch in die Systeme des Unternehmens OAuth-Tokens für GitHub und GitLab aus einer internen Datenbank. Sie sollen ihnen unter anderem dabei geholfen haben, anschließend Kundendaten von der Finanz-App Dave abzuziehen.
Wenn Nutzer diese App installieren, erhält Waydev OAuth-Tokens, die es Mitarbeitern des Unternehmens erlauben, auf die GitHub- oder GitLab-Projekte von Kunden zuzugreifen. Diese Tokens wiederum hinterlegt Waydev in einer Datenbank, da sie für die Erstellung täglicher Analyseberichte benötigt werden.
In diese Datenbank wiederum drangen Cyberkriminelle über eine SQL-Injection-Lücke ein, um die fraglichen Tokens zu stehlen. Diese Tokens wurden schließlich benutzt, um Quellcode von Waydev-Kunden abzurufen, wie Waydev-CEO Alex Circei im Gespräch mit ZDNet USA erläuterte.
Entdeckt wurde der Vorfall vom GitHub-Sicherheitsteam, dem wiederum verdächtige Aktivitäten in Bezug auf einen Waydev-Token aufgefallen waren. Die Anfälligkeit in der Datenbank sei am 3. Juli beseitigt worden, kurz nachdem Waydev von dem Angriff erfahren habe. Zusammen mit GitHub und GitLab seien zudem alle Tokens widerrufen worden, was den Zugang der Hacker zu den GitHub- und GitLab-Konten von Waydev-Kunden abgeschnitten haben, so der Manager weiter.
Bisher sind zwei Datendiebstähle bekannt, die auf den Waydev-Angriff zurückzuführen sind. Neben der Finanz-App Dave war auch der Software-Dienst Flood.io betroffen.
Waydev betonte, dass man US-Behörden über den Einbruch informiert habe. An der Untersuchung sei zudem der Sicherheitsanbieter Bit Sentinel beteiligt, der auch neue Sicherheitsvorkehrungen eingeführt habe. So soll es inzwischen unmöglich sein, neue Konten ohne ausdrückliche Zustimmung eines Mitarbeiters des Waydev-Sicherheitsteams anzulegen. Zudem würden nun alle Tokens zweimal täglich zurückgesetzt.
Auf einer Support-Website hält Waydev zudem für seine Kunden sogenannte Indicators of Compromise bereit. Mit diesen Informationen, darunter IP- und E-Mail-Adressen der Cyberkriminellen, können Kunden eigene Log-Dateien nach möglichen Hinweisen auf einen Sicherheitsvorfall durchsuchen.
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