Intel hat seine Führungsriege im Bereich Technologien neu geordnet. Das Unternehmen reagiert damit offenbar auf die anhaltenden Probleme beim Umstieg auf neue Fertigungstechnologien, die kleinere Prozessorstrukturen ermöglichen. Unter anderem verlässt Murthy Renduchintala, Chief Engineering Officer und President der Technology, Systems Architecture and Client Group (TSCG), das Unternehmen.
Die Sparte Technology Development übernimmt die langjährige Intel-Mitarbeiterin Ann Kelleher. Sie soll sich auf die Entwicklung der 7- und 5-Nanometer-Prozesse konzentrieren. Ihr Vorgänger Mike Mayberry geht laut Intel zum Jahresende in Ruhestand. Bis dahin steht er als Berater zur Verfügung.
Den Bereich Manufacturing and Operations verantwortet Keyvan Esfarjani. Der Manager beaufsichtige zuletzt die Produktion der Non-Volatile Memory Solutions Group. Als Chef der weltweiten Produktion soll er sich auch um den Aufbau neuer Produktionskapazitäten kümmern.
Eine weitere Änderung ergibt sich für die Sparte Design Engineering. Sie soll ebenfalls einen neuen Chef erhalten – für den Posten sucht Intel nach eigenen Angaben aber noch einen weltweit führenden Bewerber. Bis dahin soll Josh Walden, zuletzt Leiter der Product Assurance and Security Group, den Bereich Design Engineering betreuen.
Raja Koduri und Rhandir Thakur behalten indes ihre Posten an der Spitze der Bereiche Architecture, Software and Graphics sowie Supply Chain. Letzterer wird zum Chief Supply Chain Officer befördert und ebenfalls direkt CEO Bob Swan unterstellt.
„Ich freue mich darauf, direkt mit diesen talentierten und erfahrenen Technologieführern zusammenzuarbeiten, von denen sich jeder verpflichtet hat, Intel in dieser kritischen Phase der Ausführung voranzubringen“, sagte Swan. „Ich möchte auch Murthy für seine Führungsqualitäten bei der Unterstützung von Intel bei der Umgestaltung unserer Technologieplattform danken.“
Bei der Vorlage der jüngsten Bilanz hatte Intel in der vergangenen Woche angekündigt, dass sich die Einführung der ersten 7-Nanometer-Prozessoren um sechs Monate verschieben wird. Die Produktionsausbeute soll in diesem Bereich sogar zwölf Monate hinter dem geplanten Ziel liegen. Analysten befürchten, dass sich das Debakel beim Umstieg auf 10-Nanometer-Prozesse wiederholen könnte und Intel zumindest in Bezug auf die Produktionsverfahren den Anschluss an AMD und TSMC verliert.
AMD kündigte nämlich ebenfalls in der vergangenen Woche die ersten Desktop-CPUs mit integrierter Grafik für Verbraucher und Unternehmen an, die in einem 7-Nanometer-Verfahren gefertigt werden. Auch TSMC hat den Schritt zu 7 Nanometer kleinen Strukturen bereits vollzogen und steht vor der Produktion von 5-Nanometer-Chips.
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