Kaspersky will die Hintermänner einer neuen Ransomware-Variante namens VHD enttarnt haben. Bei der Analyse von zwei Vorfällen fanden Forscher des Unternehmens Tools und Techniken, die eine Verbindung zur Lazarus-Gruppe herstellen – dabei handelt es sich um Hacker, die für die Regierung von Nordkorea arbeiten sollen.
„Die uns zur Verfügung stehenden Daten deuten darauf hin, dass es sich bei der VHD-Ransomware nicht um ein kommerzielles Produkt von der Stange handelt; und soweit uns bekannt ist, ist die Lazarus-Gruppe der alleinige Eigentümer des MATA-Frameworks. Daher kommen wir zu dem Schluss, dass die VHD-Lösegeldforderung ebenfalls auf das Konto von Lazarus geht und von ihr betrieben wird“, heißt es im Bericht von Kaspersky.
Das Vorgehen passt zudem zu früheren Aktionen nordkoreanischer Hacker. Sie lassen sich in zwei Kategorien einteilen: Cyberspionage und Hackerangriffe mit dem Ziel, Einnahmen für die Regierung zu generieren.
So wird die Lazarus-Gruppe auch für Cyberattacken auf Banken, den Diebstahl von Kryptowährungen oder den Betrieb von Crypto-Mining-Botnetzen verantwortlich gemacht. Auch Angriffe auf Geldautomaten sowie der Diebstahl von Kreditkarten-Daten sowie deren Verkauf in einschlägigen Foren wird den Hackern vorgeworfen. Zu ihrem Portfolio gehört es zudem, in Firmennetzwerke einzudringen, Daten zu stehlen und mit deren Veröffentlichung zu drohen, falls kein Lösegeld bezahlt wird.
Allerdings ist VHD laut Kaspersky der erste Ausflug in den Bereich Ransomware, der der Lazarus-Gruppe zugordnet wurde – eine an sich nicht überraschende Entwicklung, da Erpressersoftware zu den lukrativsten Geschäftsmodellen im Bereich Cybercrime gehört.
Westliche Geheimdienste gehen allerdings davon aus, dass WannaCry durch eine Angriffswelle nordkoreanischer Hacker ausgelöst worden, die außer Kontrolle geraten ist. Kaspersky zufolge wurde VHD jedoch besser programmiert als WannaCry. Und bisher kam die Ransomware nur gegen wenige ausgesuchte Ziele zum Einsatz, die in der Lage sein sollten, ein hohes Lösegeld zu zahlen.
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