Counterpoint hat aktuelle Zahlen zum Smartphonemarkt in China vorgelegt. Im zweiten Quartal schrumpfte der Markt zwar im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent, gegenüber dem in China ebenfalls durch die COVID-19-Pandemie stark belasteten ersten Quartal ergab sich aber ein Plus von neun Prozent. Dafür war unter anderem eine zunehmende Nachfrage nach 5G-Smartphones verantwortlich.
Den Markt für 5G-Smartphone kontrollieren demnach in China die Anbieter, Huawei, Vivo, Oppo und Xiaomi mit einem Anteil von 95 Prozent. Die Geräte selbst sind im mittleren bis oberen Preissegment um 400 Dollar angesiedelt – Tendenz fallend.
China gilt als Vorreiter bei 5G-Netzausbau. Schätzungen zufolge entfallen in diesem Jahr fast 50 Prozent der weltweiten 5G-Infrastrukturausgaben auf die Volksrepublik.
Huawei baute zudem seine Vormachtstellung im chinesischen Markt weiter aus. Sein Marktanteil kletterte im zweiten Quartal auf 46 Prozent, 13 Punkte mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit wuchs das Unternehmen vor allem auf Kosten von Vivo, Oppo und Xiaomi. Lediglich Apple sicherte sich im zweiten Quartal 2020 einen höheren Marktanteil (9 Prozent) als in den Monaten April, Mail und Juni 2019 (6 Prozent).
Im 5G-Segment erhöhte sich Huaweis Marktanteil sogar auf 60 Prozent. Verbraucher entschieden sich häufig für Geräte der Mate-30- oder P40-Serie. Apple erzielte indes sein Wachstum ohne 5G-fähige Geräte – die ersten 5G-iPhones werden im Herbst erwartet.
Laut einer aktuellen Prognose von Gartner sollen 5G-Smartphones weltweit in diesem Jahr nur einen Anteil von 11 Prozent erreichen. Während im Westen über eine Beteiligung Huaweis am Netzaufbau gestritten wird, nimmt China offenbar schon so viele Netze in Betrieb, dass sich dort im Juni laut Counterpoint 40 Prozent der Smartphone-Käufer für ein 5G-Produkt entschieden. Außerdem sollen die hohen kosten für 5G-Verträge die Verbreitung der Technik in Industrieländern behindern.
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