IDC hat neue Zahlen für den weltweiten Smartphonemarkt vorgelegt, der im zweiten Quartal stark durch die COVID-19-Pandemie geprägt wurde. Sie führte unter anderem dazu, dass die Verkaufszahlen um 16 Prozent auf 278,4 Millionen Einheiten einbrachen. Zudem bescherten sie Huawei erstmals in seiner Geschichte den ersten Platz unter den Top-5-Anbietern, und zwar vor Samsung, Apple, Xiaomi und Oppo.
Laut Canalys, das ähnliche Werte für beide Unternehmen ermittelte, führte im zweiten Quartal erstmals seit neun Jahren ein Hersteller die Statistik an, der nicht Apple oder Samsung heißt. Huawei habe davon profitiert, dass sich die Wirtschaft in China schneller erholt habe als in anderen Region. Huawei verkaufe derzeit in seinem Heimatmarkt, wohl auch als Folge der US-Handelssanktionen, mehr als 70 Prozent seiner Smartphones. Samsung habe im Gegenzug unter dem Ausbruch des neuartigen Corona-Virus in seinen wichtigen Märkten Brasilien, Indien, USA und Europa gelitten.
Dem allgemeinen Abwärtstrend widersetze sich indes Apple. Als einziges Top-5-Unternehmen steigerte der iPhone-Hersteller seine Absatzzahlen, und zwar um 11,2 Prozent auf 37,6 Millionen Einheiten. Laut IDC trug dazu auch das neue iPhone SE bei, da sich Verbraucher in der Krise häufige für günstigere Geräte entschieden.
Xiaomi und Oppo büßten hingegen 11,8 beziehungsweise 18,8 Prozent ein. Xiaomi verlor vor allem Marktanteile in Indien, allerdings nicht nur durch den Lockdown, sondern auch durch anti-chinesische Tendenzen.
Auf die Konsolidierung des Markts hatte die Corona-Kris ebenfalls Einfluss. Die Kategorie Andere schrumpfte um 22,3 Prozent auf 78,4 Millionen Einheiten. Die fünf größten Smartphonehersteller kontrollierten damit im zweiten Quartal zusammen 61,2 Prozent des Markts.
„Die Smartphone-Verkäufe erlitten im 2. Quartal einen enormen Rückgang, da sie direkt mit den Verbraucherausgaben korrelieren, die aufgrund der Weltwirtschaftskrise und der steigenden Arbeitslosigkeit infolge der weit verbreiteten Lockdowns massiv zurückgegangen sind“, sagte Nabila Popal, Research Director bei IDC. Zudem habe die Schließung von Einzelhandelsgeschäften, vor allem in Regionen, in denen der Online-Handel weniger stark verbreitet sei, dem Smartphonemarkt geschadet. Des Weiteren hätten Verbraucher mehr Geld für andere Technologien wie PCs, Monitore und Tablet ausgegeben, um von zuhause aus arbeiten und lernen zu können.
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