Amazon hat im zweiten Quartal einen Nettoumsatz von 88,9 Milliarden Dollar erzielt, 40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn verdoppelte sich zudem auf 5,24 Milliarden Dollar oder 10,50 Dollar je Aktie. Damit übertrifft das Unternehmen sehr deutlich die Erwartungen der Wall Street. Deren Analysten waren von einem Überschuss von 1,46 Dollar je Aktie bei Einnahmen von 81,56 Milliarden Dollar ausgegangen.
Das Handelsgeschäft verbesserte sich um 42 Prozent auf 78,1 Milliarden Dollar. Auf den nordamerikanischen Markt entfielen 55,43 Milliarden Dollar mit einem operativen Gewinn von 2,1 Milliarden Dollar. Das internationale Handelsgeschäft brachte 22,67 Milliarden Dollar ein, mit einem operativen Überschuss von 345 Millionen Dollar.
AWS meldete indes ein Umsatzplus von 29 Prozent. Aus 10,81 Milliarden Dollar generierte die Cloud-Sparte 3,37 Milliarden Dollar operativen Gewinn, was wiederum 36 Prozent des Konzerngewinns entspricht.
Amazon-CEO Jeff Bezos bezeichnete die abgelaufenen drei Monate als ein „sehr ungewöhnliches Quartal“. Die COVID-19-Pandemie habe zusätzliche Kosten in Höhe von 4 Milliarden Dollar verursacht. Außerdem habe Amazon seit März 175.000 neue Jobs geschaffen.
Die für Amazons Verhältnisse höhen operativen Erträge des Handelsgeschäfts begründete CFO Brian Olsavsky mit einer hohen Nachfrage von Verbrauchern, die zudem profitablere Produkte gekauft hätten. Er kündigte zudem den Amazon Prime Day für das vierte Quartal an.
Olsavsky spezifizierte zudem die Zusatzkosten durch die Corona-Krise. Der größte Teil der 4 Milliarden Dollar sei für höhere Löhne und Bonuszahlungen ausgegeben worden. Zusätzliche Kosten seien aber auch für Änderungen von Arbeitsprozessen ausgegeben worden, um beispielsweise das Social Distancing einhalten zu können. Mit dem Geld seien aber auch Schutzausrüstung für Mitarbeiter und zusätzliche Hygienemaßnahmen bezahlt worden.
Im laufenden dritten Quartal rechnet Amazon nun mit einem Umsatz zwischen 87 und 93 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn soll mindestens zwei Milliarden Dollar erreichen und auf bis zu 5 Milliarden Dollar ansteigen. Die Mehrausgaben für die Corona-Krise schätzt das Unternehmen auf 2 Milliarden Dollar.
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