Microsoft hat am Sonntag nach mehreren zum Teil sich widersprechendenden Medienberichten bestätigt, dass es offizielle Gespräche zur Übernahme des US-Geschäfts der Videoplattform TikTok führt. Die Verhandlungen will der Softwarekonzern trotz der Drohung von US-Präsident Donald Trump, TikTok in den USA zu verbieten, fortsetzen.
Die Gespräche mit der TikTok-Mutter ByteDance will Microsoft in den kommenden Wochen abschließen, spätestens bis zum 15. September. Bis dahin sei auch geplant, mit der US-Regierung und Präsident Trump in Kontakt zu bleiben.
Für den Fall einer Akquisition kündigte Microsoft zudem an, die Sicherheit und den Schutz der Privatsphäre deutlich zu verbessern. Das Unternehmen will außerdem den Umzug jeglicher persönlicher Daten von US-Nutzern in die USA sicherstellen. Zudem soll garantiert sein, dass alle Daten, die derzeit außerhalb der USA vorgehalten werden, nach der Übertragung in die USA gelöscht werden.
ByteDance ist zwar ein chinesisches Unternehmen, seine Rechenzentren befinden sich nach eigenen Angaben jedoch alle außerhalb des Gültigkeitsbereichs chinesischer Gesetze. Für den chinesischen Markt werde der eigenständige Dienst Douyin angeboten. Daten von US-Nutzern sollen sich indes in den USA befinden – und auch Backup-Servern in Singapur.
Microsofts Bemühungen zur Übernahme von TikTok stehen dem Blogeintrag zufolge noch am Anfang. Das Unternehmen stellte klar, dass es nicht beabsichtige, sich vor Beendigung der Gespräche erneut zu der geplanten Akquisition zu äußern.
Erste Gerüchte zu einem Einstieg von Microsoft bei TikTok kamen Ende vergangener Woche auf. Zwischenzeitlich hieß es, das Unternehmen habe nach der Ankündigung der US-Regierung, TikTok in den USA zu sanktionieren, die Verhandlungen ausgesetzt.
Unklar ist, welches Ziel Microsoft mit der Übernahme von TikTok verfolgt. Es wird spekuliert, dass Redmond in erster Linie daran interessiert sei, den Videodienst auf seiner eigenen Cloud-Plattform Azure zu betreiben. Auch zu einem möglichen Kaufpreis ist bisher nichts bekannt.
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