Wegen Twitter-Hack: US-Behörden verhaften 17-Jährigen

US-Strafverfolger haben nach eigenen Angaben einen Hauptverdächtigen im Fall des jüngsten Hackerangriffs auf Twitter-Konten von Prominenten und Unternehmen ermittelt. Der 17-jährige Graham C. wurde demnach Ende vergangener Woche in Tampa im US-Bundesstaat Florida verhaftet. Er soll die Attacken organisiert haben.

An den Ermittlungen waren laut dem lokalen Fernsehsender WFLA-TV neben der Bundespolizei FBI und dem Justizministerium auch die Finanzbehörde IRS und der Secret Service beteiligt. Anklage wurde zudem gegen zwei weitere Verdächtige erhoben, die dem Teenager geholfen haben sollen.

Der Verdächtige soll sich am 15. Juli Zugang zu internen Systemen von Twitter verschafft und die Kontrolle über mehrere Konten von Prominenten und bekannten Unternehmen verschafft haben. Anschließend twitterte er in deren Namen, um Nutzern zu Bitcoin-„Spenden“ zu verleiten. Betroffen waren unter anderem die Konten von Barack Obama, Joe Biden, Bill Gates, Elon Musk, Jeff Bezos sowie Apple und Uber.

Die Betrugsmasche brachte den Tätern an einem Tag wahrscheinlich mehr als 100.000 Dollar ein. Als Folge wirft die Staatsanwaltschaft dem 17-Jährigen unter anderem organisierten Betrug, Kommunikationsbetrug, betrügerische Nutzung von persönlichen Daten sowie den unerlaubten Zugriff auf Computer vor.

Als weitere Verdächtige benannten die Behörden den 19-jährigen Mason S. aus Bognor Regis in Großbritannien und den 22-jährigen Nima F. aus Orlando im US-Bundesstaat Florida. Unklar ist, ob die beiden Männer ebenfalls festgenommen wurden.

Der Angriff auf die prominenten Twitter-Nutzer hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Unter anderem gelang es den Tätern, Sicherheitsvorkehrungen wie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung auszuhebeln – für die Konten der Opfer und auch für die Konten von Twitter-Mitarbeiten, über die die Hacker in die internen Systeme gelangten. Zudem verdeutlichte der Hack, dass Support-Mitarbeiter von Twitter sehr umfangreiche Berechtigungen haben, wobei ehemalige Mitarbeiter den Vorwurf erhoben, diese seien zu weitreichend.

Zudem hatten einige Opfer der Betrugsmasche großes Glück. Unter anderem wurde die Kryptowährungsbörse Coinbase zeitnah auf den Vorfall aufmerksam und blockierte Zahlungen in von rund 280.000 Dollar an die Hacker. Nur 14 Nutzern von Coinbase gelang es, zusammen einen Betrag von rund 3000 Dollar an die Hacker zu überweisen.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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