Durchgesickerte interne Dokumente: Intel prüft Einbruch in seine Systeme

Intel untersucht einen möglichen Einbruch in seine Systeme. Zuvor waren auf der File-Sharing-Site Mega rund 20 GByte Daten des Chipherstellers aufgetaucht, darunter interne Dokumente, die als „vertraulich“ oder gar als „geheim“ markiert sind.

Veröffentlicht hat die Daten der Schweizer Software-Entwickler Till Kottmann. Er will sie von einem anonymen Hacker erhalten haben, der behauptet, im Lauf des Jahres Intel gehackt zu haben.

Der Hacker wandte sich an Kottmann, da dieser einen bekannten Telegram-Channel betreibt, über den er regelmäßig Daten veröffentlicht, die Unternehmen versehentlich ungeschützt auf Cloud-Servern, Online-Web-Portalen oder in Git Repositories abgelegt haben. Kottmann zufolge ist es nur der erste Teil von mehreren Leaks mit Intel-Daten.

ZDNet USA ließ die Daten von Sicherheitsforschern überprüfen, die mit Intel-Prozessoren vertraut sind. Sie stuften die Unterlagen als authentisch ein, wollten aber aufgrund ihrer Beziehungen zu Intel nicht namentlich genannt werden.

Demnach enthält das Archive geistiges Eigentum von Intel wie interne Designs von mehreren Chipsätzen. Es sollen aber auch technische Date und Produktanleitungen für CPUs durchgesickert sein, die bis ins Jahr 2016 zurückreichen.

Eine von Kottman bereitgestellte Liste nennt aber auch Roadmap-Dokumente, Entwickler- und Debugging-Werkzeuge sowie Details zu Kameratreibern, die Intel für das Raumfahrtunternehmen SpaceX erstellt haben soll. Außerdem sollen Tools und Firmware für die noch unveröffentlichte Tiger-Lake-Plattform durchgesickert sein.

Daten von Intel-Kunden oder Mitarbeitern des Unternehmens sollen nicht betroffen sein. Unklar ist jedoch, auf welche Daten der Hacker insgesamt Zugriff hatte.

Intel geht derzeit davon aus, dass es nicht das Opfer eines Hacker-Angriffs wurde. Die Daten sollen aus dem Intel Resource and Design Center stammen, auf das Kunden, Partner und weitere externe Dritte Zugriff haben – nach einer vorherigen Registrierung bei Intel. „Wir glauben, dass ein Person mit Zugang diese Daten heruntergeladen und weitergegeben hat“, teilte Intel mit.

ANZEIGE

Netzwerksicherheit und Netzwerkmonitoring in der neuen Normalität

Die Gigamon Visibility Platform ist der Katalysator für die schnelle und optimierte Bereitstellung des Datenverkehrs für Sicherheitstools, Netzwerkperformance- und Applikationsperformance-Monitoring. Erfahren Sie in diesem Webinar, wie Sie mit Gigamon-Lösungen die Effizienz ihrer Sicherheitsarchitektur steigern und Kosten einsparen können.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

24 Stunden ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

1 Tag ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

1 Tag ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

2 Tagen ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

2 Tagen ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

2 Tagen ago