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Agile Unternehmen benötigen Flexibilität und Auswahlmöglichkeiten

Gastbeirag Open Source hat die IT stark verändert und Unternehmen eine Vielzahl von neuen Möglichkeiten eröffnet. In den kommenden Jahren werden Open Source-Technologien Prozesse und Arbeitsabläufe maßgeblich mitgestalten. Unternehmen sind deshalb gefordert, eine IT-Umgebung aufzubauen, die schnell an die sich verändernden Marktbedingungen angepasst werden kann. Doch wie sollten Open Source-Technologien oder -Prozesse aussehen, um dieses Ziel zu erreichen?

Bei einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Insight Avenue im Auftrag von SUSE wurden im Januar und Februar 2020 über 2.000 IT-Entscheider weltweit dazu befragt, welche Business- und Technologietrends die CIO-Agenda in den kommenden Jahren bestimmen werden. Der Report „How Today’s IT Leaders are Daring to be Different“ identifiziert die wichtigsten Technologien, die für agile Unternehmen und Technologieinfrastrukturen notwendig sind. Er zeigt außerdem, dass sich globale Unternehmen dringend wandeln müssen. Fast zwei Drittel der Befragten sehen es als einen der wichtigsten Innovationsschwerpunkte der kommenden zwei Jahre an, ihre Infrastruktur zu vereinfachen. Fast 90 Prozent glauben sogar, es sei essenziell, in den nächsten beiden Jahren in Technologie zu investieren, um einen spürbaren Unterschied in Unternehmen zu erzielen.

Thomas Di Giacomo, der Autor dieses Beitrags, ist President of Engineering and Innovation bei SUSE (Bild: SUSE).

Natürlich benötigen IT-Unternehmen flexible, zuverlässige Lösungen, die sie schnell implementieren können. So gaben 70 Prozent der Befragten an, dass sie Open Source-Technologien einsetzen möchten, um diese Ziele zu erreichen. Diese IT-Entscheider wissen, dass sie durch Open Source-Lösungen herstellerunabhängig sind. Auf diese Weise können sie die vielfältigen Ressourcen in der Open Source-Community nutzen, um schneller Innovationen zu schaffen und Aufgaben zu erledigen.

Darüber hinaus spiegelt die Umfrage wider, was bereits bekannt ist: Unternehmen möchten ihre Agilität fördern, indem sie sich vorrangig auf eine vereinfachte Infrastruktur und eine Beschleunigung der Anwendungsbereitstellung fokussieren. Mit voranschreitender digitaler Transformation, werden Unternehmen, die Technologien wie Hybrid Cloud, Container und Edge Computing in einem ergebnisorientierten Ansatz nutzen, sich von ihrer Konkurrenz abheben.

Eine zukunftsweisende Infrastruktur bietet Wettbewerbsvorteile

Flexible Technologielösungen, durch die Unternehmen agilere Prozesse verfolgen können, stehen im Mittelpunkt der Transformationsprogramme. IT-Führungskräfte möchten weniger Zeit und Geld in die Wartung ineffizienter Systeme investieren und stattdessen mehr Ressourcen für schnellere Ergebnisse, mehr Sicherheit und höhere Leistung aufwenden. Zu diesen Technologielösungen zählen auch Hybrid Cloud, Container und Edge Computing.

Die Hybrid Cloud ist das Herzstück der IT-Infrastruktur

Eine Hybrid Cloud-Umgebung besteht aus einer Kombination von On-Premises, Private und Public Clouds. Sie liefert IT-Entscheidern die nötige Portabilität und Skalierbarkeit, um Technologie dort einzusetzen, wo sie am sinnvollsten ist. Meistens nutzen Unternehmen sie heute für Sandbox-Umgebungen, um eine hohe Verfügbarkeit und Disaster Recovery zu gewährleisten.

Die Anwendungsfälle entwickeln sich jedoch in einem raschen Tempo weiter. IT-Führungskräfte nutzen die Hybrid Cloud immer mehr, um zum Beispiel ihr ERP-System von einem privaten Rechenzentrum und Web-Anwendungen etwa von AWS aus zu betreiben. Ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz der Hybrid Cloud ist die Gesundheitsbranche. Hier wird die Patientenüberwachung aufgrund von Latenzen On-Premises gehandhabt und Cloud-Dienste wie Microsoft Azure halten das Back-End aufrecht. Dabei werden große Datensätze für komplexe Diagnosen in der Cloud ausgeführt. Die Hybrid Cloud ist zudem eine Art Versicherung für Unternehmen. Sie bietet einerseits die Flexibilität und Performance, die Unternehmen benötigen, um eine optimale Infrastruktur für ihre individuellen Anforderungen zu schaffen und bewahrt sie andererseits, heute und künftig, vor einem gefürchteten Vendor-Lock-in.

Das sind nur einige Gründe für den vermehrten Einsatz der Hybrid Cloud. Auch die Umfrage von SUSE bekräftigt das: 96 Prozent der IT-Führungskräfte erwarten, dass die Nutzung der Hybrid Cloud in den kommenden zwei Jahren gleich bleibt oder intensiviert wird.

Container können die IT flexibler gestalten

Die Container-Technologie steigert die Agilität und legt die Kontrolle direkt in die Hände der IT. Container werden genutzt, um die Verwaltung der vorhandenen Technologie zu vereinfachen, indem die Funktionalität in besser verwaltbare Einheiten unterteilt wird. Jeder Container enthält die gesamte Software, die Entwickler in einer standardisierten Umgebung, die gemeinsam mit DevOps genutzt wird, benötigen. Diese leistungsstarke Lösung hat die Lücke zwischen Entwicklern und DevOps geschlossen und die Zeit bis zur Markteinführung erheblich verkürzt.

Container, die von einer effektiven Container-Anwendungsplattform verwaltet werden und sowohl den Bedürfnissen von Entwicklern als auch von Betreibern gerecht werden, können die Flexibilität der IT erhöhen. Das gelingt durch eine schnellere Software-Bereitstellung in jeder Größenordnung. Beispielsweise betreibt Lenovo in Deutschland jetzt die gesamte SAP Data Intelligence, eine Datenorchestrierungs- und Verwaltungslösung. Diese läuft auf Kubernetes und wurde zur Operationalisierung von Data Science und maschinellem Lernen entwickelt. Dieses System wird auf Containern ausgeführt, die von der SUSE CaaS-Plattform verwaltet werden. Der Service mit dem Namen „Lenovo Intelligent Insights“ ermöglicht es Lenovo Kunden, SAP Data Intelligence-Software und -Lösungen einfach zu implementieren, zu skalieren und zu verwalten. Außerdem handelt es sich bei Containern um eine Open Source-Technologie, so dass sich Unternehmen bei der kontinuierlichen Innovation von Cloud-basierten Tools auf die Community verlassen können.

Dank Edge Computing ist IT überall

Mit Edge Computing können Unternehmen Informationen außerhalb des Rechenzentrums und außerhalb der Public Cloud sammeln und verarbeiten. Mit Hochleistungs-Computing lassen sich Workloads von überall ausführen – das geht mit einer größeren Funktionalität und schnelleren Reaktionszeiten für komplexe Aufgaben einher. Edge Computing vergrößert die Reichweite jedes Unternehmens und gibt ihm die Flexibilität, Daten zu sammeln und Geschäfte an jedem beliebigen, vernetzten Standort durchzuführen.

Mit Edge Computing lässt sich IT überall einsetzen: in Fahrzeugen und auf Feldern, auf den Bergen und auf dem Meeresgrund. Heute können wir Daten sammeln, die uns helfen, die Welt besser zu verstehen, fundiertere Entscheidungen zu treffen und uns schnell an veränderte Bedürfnisse und neue Möglichkeiten anzupassen.

IoT hat die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, bereits verändert – und das ist nur der Anfang. Autonome Fahrzeuge, intelligente Gebäude und Augmented Reality sind nur einige Facetten dieser
Technologie, die den Markt und die menschliche Existenz in den kommenden Jahren verändern wird.

Flexibilität und Entscheidungsfreiheit schaffen agilere Organisationen

Heute bewegen sich globale Unternehmen weg von den alternden physischen Infrastrukturen und den damit verbundenen Kosten, die aus der Vermeidung von Performance-Einbußen resultieren, hin zu einem agileren, automatisierten, softwaregesteuerten Modell. Der Trend zu hybriden Cloud-, Container- und Edge-Computing-Systemen spiegelt das Bedürfnis nach schnellerer Innovation und einer zuverlässigen, flexiblen Umgebung wider, die nahtlos im gesamten Unternehmen implementiert werden kann.

CIOs sind auf Flexibilität angewiesen, genau die Technologien wählen zu können, mit denen sie ihre Prozesse vereinfachen, modernisieren und bei Bedarf beschleunigen können. Unternehmen, die diese Technologien erfolgreich einsetzen, werden die IT zu einem Wettbewerbsvorteil in ihrer Branche machen. Open Source-Technologien bieten eine ausgezeichnete Möglichkeit, diese Ziele zu verwirklichen.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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